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Ewigkeitschemikalien PFAS: Mit diesen Tricks lobbyieren Schweizer Firmen

Schweizer Firmen wollen ein PFAS-Verbot in der EU verhindern. Und setzen dabei auch auf fragwürdige Argumente.

Es war ein Knall vor zwei Jahren: Sämtliche PFAS-Chemikalien sollten in der EU schrittweise verboten werden, so der Plan. Seither stehen Industrie und Gewerbe bei den EU-Behörden Schlange. Sie wollen das geplante PFAS-Verbot verhindern oder zumindest verzögern. 5600 Antworten wurden in der offiziellen Vernehmlassung zum Verbot eingereicht. Ganz weit vorne mischten Schweizer Firmen mit: Die Schweiz landete auf Rang elf der meisten eingereichten Stellungnahmen, wie der «Beobachter» als erstes berichtete.

Diese SRF-Recherche zeigt nun, dass die Firmen im Kampf gegen das PFAS-Verbot auch falsche und fragwürdige Argumente in den Ring werfen. «SRF Investigativ» und «Kassensturz» haben, im Rahmen des «Forever Pollution Project», gemeinsam mit Medienpartnern aus ganz Europa recherchiert.

Warum ein PFAS-Verbot?

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PFAS seien «auch ein Segen für die Gesellschaft». Das schrieben Schweizer Industrievertreter vor wenigen Wochen in einem Gastkommentar der «NZZ am Sonntag». Tatsächlich kommen die Chemikalien seit mehreren Jahrzehnten in unterschiedlichsten Anwendungen vor: Sei es für die Herstellung von Chips in Laptops oder für Solarzellen, für Regenjacken, Teflonpfannen, Verpackungen, Kontaktlinsen, im Skiwachs oder Medikamenten.

Gleichzeitig sind PFAS – in unterschiedlichem Ausmass – toxisch und gefährlich für die Gesundheit: Sie können Organe wie Leber oder Nieren schädigen oder die Wirkung von Impfungen schmälern. PFAS steht für Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und umfasst mehrere Tausend Stoffe. Mehrere Hundert werden heute in der Industrie im grossen Massstab eingesetzt. PFAS werden auch «forever chemicals», also Ewigkeitschemikalien, genannt, weil sie sich in der Umwelt kaum abbauen. Solange diese Chemikalien ins Wasser oder die Erde gelangen, werden die Konzentrationen stetig zunehmen.

Die gefährlichsten PFAS sind heute bereits verboten. Im Jahr 2023 reichten fünf Staaten (Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark und die Niederlande) auf EU-Ebene den Vorschlag ein, statt einzelner Substanzen die ganze Gruppe der PFAS-Chemikalien zu verbieten. Vorgesehen sind Übergangsfristen von mehreren Monaten bis zu 13.5 Jahren. Im Herbst 2023 endete die öffentliche Vernehmlassung zum geplanten PFAS-Verbot. Beobachter rechnen damit, dass die Vorlage dieses Jahr der EU-Kommission präsentiert wird und ein PFAS-Verbot frühestens in ein paar Jahren in Kraft treten würde. Ab dann würden die Übergangsfristen zu laufen beginnen.

SRF hat gemeinsam mit den Recherchepartnern über 14’000 Dokumente ausgewertet. Diese stammen teils aus der Vernehmlassung zum PFAS-Verbot, teils aus der Kommunikation der Firmen mit nationalen Behörden. Sie zeigen die teils irreführenden oder falschen Argumente der Industrieakteure.

Beispiel 1: «Wenig bedenklich»

Von den Tausenden PFAS steht im aktuellen Diskurs eine Gruppe besonders im Fokus: die Fluorpolymere. Und mit ihnen die Frage: Wie gefährlich sind diese? Die Wissenschaft ist noch an der Erforschung dieser Stoffe. Klar ist: Sie sind langlebig und aus der Umwelt nicht so schnell entfernbar. Die Industrie sagt: Fluorpolymere verhielten sich anders als andere PFAS und seien für Gesundheit und Umwelt kein Problem. Sie müssten deshalb vom PFAS-Verbot ausgenommen werden.

Produktionsstätte der Firma Chemours in Dordrecht (NL)
Legende: Produktionsstätte der Firma Chemours in Dordrecht (NL) Ein Gericht hat Chemours (früher DuPont) für die Verschmutzung durch PFAS rund um diese Fabrik verantwortlich gemacht. IMAGO / ANP

Um dieses Argument zu untermauern, verweisen Branchenvertreter immer wieder auf die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In den von SRF mit ausgewerteten Dokumenten werden Fluorpolymere rund tausendmal als «wenig bedenklich» bezeichnet, und zwar gemäss den Kriterien der OECD.

Nur: Diese OECD-Kriterien wurden nie offiziell definiert. Die Organisation bestätigt dies gegenüber der Recherchekollaboration rund um SRF und hält fest: «Die OECD hat keine Bewertung von Fluorpolymeren durchgeführt.»

Auch die grossen Schweizer Branchenverbände Swissmem und Scienceindustries erwähnen in ihren Stellungnahmen zum PFAS-Verbot die vermeintliche OECD-Einstufung. Sie verweisen auf Anfrage von SRF auf Diskussionen und Publikationen innerhalb der OECD zu Fluorpolymeren. Es gebe demnach «keine ganz scharfe, für alle Polymertypen gleiche Abgrenzung», schreibt Scienceindustries, der die Pharma und Chemiebranche vertritt. Auch Swissmem, der Verband der Maschinen- und Metallindustrie, weist die Kritik zurück und schreibt von wissenschaftlichen Studien, die Fluorpolymere als wenig bedenklich einstuften.

Beispiel 2: Alternativlose PFAS

Ein weiteres Kernargument der Industrie: Es gäbe keine Alternativen zu PFAS. Über 500-Mal taucht dieses in den ausgewerteten Dokumenten auf. Doch: Welche Firma hat an welchen Alternativen getüftelt? Für welche Verwendungszwecke? Welche wurden verworfen? Die Europäische Chemikalienagentur ECHA hat die Industrie ausdrücklich aufgefordert, so viele Einzelheiten wie möglich zu nennen.

Trotzdem hat in der Vernehmlassung die grosse Mehrheit der Industrieakteure dazu kaum Ausführungen gemacht. Die Minderheit, die konkretere Informationen angab, hat die Recherchekollaboration um SRF mit einer Datenbank des EU-finanzierten Forschungsprojekts ZeroPM abgeglichen. Das Resultat: In vielen Fällen sind mögliche Alternativen zu PFAS zu finden.

Paradebeispiel: Lithium-Ionen-Batterien

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Ein Arbeiter montiert eine Batterie in der Fabrik in Yverdon-les-Bains, im Mai 2020.
Legende: Schweizer Firma als Gegenbeweis Ein Arbeiter montiert eine Batterie in der Fabrik von Leclanché in Yverdon-les-Bains, im Mai 2020. Keystone-SDA

Lithium-Ionen-Batterien sind effizient und gute Energiespeicher. Für ihre Herstellung werden oft PFAS eingesetzt. Mehrere Firmen und Verbände schreiben in der Vernehmlassung denn auch, dass sie für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien auf PFAS angewiesen seien und viel Zeit brauchen werden, um Alternativen zu finden. Eine Schweizer Firma beweist indes bereits heute das Gegenteil: Leclanché hat PFAS-freie Lithium-Ionen-Batterien entwickelt und diese Informationen auch schon im Herbst 2023 im Rahmen der ECHA-Vernehmlassung eingebracht.

Auch Honeywell verweist mehrfach auf die Alternativlosigkeit von PFAS. So auch zu Anwendungen, bei denen ZeroPM alternative Substanzen aufführt. Honeywell stammt zwar aus den USA, hat aber seinen Europasitz in der Schweiz und ist ein klassischer Mischkonzern. Mit vielen Produkten, bei denen er heute auf PFAS angewiesen ist: Neben Chemikalien verkauft Honeywell Materialien für Flugzeuge, Satelliten oder die Öl- und Gasförderung.

In der Vernehmlassung schrieb Honeywell: Ein PFAS-Verbot hätte enorme Auswirkungen auf die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekte der Luftfahrt und des Verteidigungssektors und würde «die Sicherheit der Passagiere und die nationale Sicherheit gefährden.»

Mit der Recherche konfrontiert, will das Unternehmen nicht im Detail antworten, da das EU-Prozedere zum PFAS-Verbot noch laufe. Honeywell schreibt SRF: Man sei zusammen mit 4400 Akteuren aufgefordert worden, Daten und Belege einzureichen. «Wir stehen zu unserer Vernehmlassungsantwort, die öffentlich zugänglich ist.»

Das sagen Scienceindustries und Swissmem

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Einzelne Schweizer Firmen, die teils auch Mitglied der zwei Branchenverbände sind, beschreiben PFAS in ihren Antworten sehr generell als alternativlos. Oder sie führen Anwendungen auf, bei welchen laut der Datenbank von ZeroPM alternative Substanzen denkbar wären. Scienceindustries und Swissmen ihrerseits erwähnen in ihren Vernehmlassungsantworten mehrfach, dass PFAS schwierig zu ersetzen seien. Sie führen aber auch viele Beispiele von konkreten Anwendungen und geprüften Alternativen auf, so etwa zu Abdichtungen in der Gebäudetechnik oder Trägermedien für Wärmepumpen.

Alternativen zu PFAS müssten auch einer Gesamtbetrachtung unterzogen werden, schreibt Scienceindustries , der Verband der Chemie- und Pharmabranche, auf Anfrage von SRF. Also ob diese «bezüglich ökologischer, ökonomischer und Sicherheitsbetrachtungen tatsächlich besser abschneiden.» Die Suche nach Alternativen, die allen Anforderungen entsprächen, «läuft auf Hochtouren, aber gestaltet sich als äusserst anspruchsvoll». Scienceindustries betont, die Industrie bemühe sich, den Informationsstand zu PFAS, Anwendungen, Alternativen und Vor- und Nachteilen zu verbessern und möglichst objektiv zu beurteilen. Man suche hierzu «aktiv den Kontakt mit den Behörden, um aktuelles Wissen aus Industrie und Gewerbe greif- und nutzbar zu machen.» Die Vernehmlassungsantwort zum PFAS-Verbot spiegle die zum damaligen Zeitpunkt «besten uns zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Informationen».

Swissmem , der Verband der Maschinen- und Metallindustrie, bezeichnet die Kritik unter anderem als haltlos. Der Verband pocht auf eine differenzierte Betrachtung und ein seriöses Abwägen der Vor- und Nachteile der einzelnen PFAS. «Der blosse, auf theoretische Annahmen basierende Verweis auf mögliche alternative Substanzen ist wertlos, wenn sich diese in der praktischen Anwendung als völlig untauglich erweisen oder sogar höhere Risiken beinhalten.» ZeroPM untersuche weder die Praxistauglichkeit noch die Gefährlichkeit der Alternativen und könne deshalb nicht als Massstab dienen. Swissmem schreibt: «Wo es technisch möglich und wirtschaftlich tragbar ist, soll auf Alternativen ausgewichen werden.» Der Verband hält fest, er wehre sich auch nicht gegen ein Verbot von gefährlichen Stoffen, die ein echtes Risiko darstellten.

DuPont, 3M und BASF weibeln auch aus der Schweiz

Aus der Schweiz haben Dutzende Firmen und Branchenverbände Briefe an die ECHA geschickt, um ihre Sorgen über das PFAS-Verbot zum Ausdruck zu bringen. Darunter sind eben auch internationale Grosskonzerne wie Honeywell, Chemours oder DuPont – sie haben ihre Europasitze unter anderem in der Schweiz.

Die Schweizer PFAS-Lobbyisten

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Hierzulande werden keine PFAS hergestellt. Entsprechend sind massive Verschmutzungen von Böden und Wasser, wie sie rund um Fabriken in den Niederlanden oder den USA bekannt sind, kein Thema. Trotzdem ist die PFAS-Lobby stark, aus unterschiedlichen Gründen:

  • Verschiedene Schweizer Firmen verwenden PFAS bei der Herstellung von Produkten, etwa in der Lack- und Farbindustrie, Textilbranche, im Maschinenbau oder in der Pharmabranche. Einzelne Unternehmen, darunter ABB, Dätwyler, Geberit oder Syngenta, aber auch verschiedene KMU, haben Vernehmlassungsantworten eingereicht, um auf die Wichtigkeit von PFAS für ihre Industrien aufmerksam zu machen.
  • Teilweise wortgleiche Stellungnahmen haben die zwei grossen Wirtschaftsverbände Scienceindustries und Swissmem, der Verband der Schweizer Maschinen- und Metallindustrie, eingereicht. Scienceindustries vertritt über 250 Unternehmen aus Pharma und Chemie. Neben Novartis, Sika oder Syngenta gehören dazu auch Schweizer Ableger von internationalen Grosskonzernen, die eine lange Geschichte mit PFAS haben: 3M und BASF. Beide Konzerne haben verschiedene PFAS erfunden (etwa für Scotchgard-Imprägniermittel oder Feuerlöschschäume) und beide müssen in den USA aufgrund gerichtlicher Vergleiche wegen PFAS-Verschmutzungen mehrere Milliarden US-Dollar an öffentliche Wasserversorger zahlen.
  • Dazu kommen weitere internationale PFAS-Anwender, die in der Schweiz ihre Europasitze haben und sich bei der Vernehmlassung gegen das PFAS-Verbot stark gemacht haben: der Luftfahrt- und Chemikalienkonzern Honeywell (Rolle VD) etwa. Sowie DuPont (Meyrin GE) und die zum Konzern gehörenden Chemours (Meyrin GE) und Dow (Horgen ZH). Diese drei Firmen sind wie BASF und 3M keine Unbekannten: DuPont hat unter anderem Teflon erfunden und als einer der ersten Konzerne PFAS angewandt. Chemours steht aktuell in den Niederlanden in der Kritik, weil die Umwelt rund um eine Fabrik in Dordrecht mit PFAS vergiftet ist und die Firma gleichzeitig die Millionengewinne in der Schweiz versteuert habe, so eine Recherche von niederländischen Journalisten .

Es verwundert nicht, dass Firmen und Verbände aus der Schweiz sich politisch vor allem in der EU stark machen. Viele sind im europäischen Markt tätig. Und vor allem: Ob, ab wann und welche PFAS verboten werden, wird in Brüssel entschieden. Die Schweiz muss solche Regulierungen zwar nicht vollziehen, tut es aber in der Realität fast vollständig.

Schweiz «leider» ohne Einfluss

Das Selbstverständnis der Schweizer Behörden zeigt sich auch an einem Schreiben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), das SRF vorliegt. Es richtet sich an einen Schweizer Branchenverband. Dieser bat die Behörde im Herbst 2021, bei der EU zu intervenieren und den «zunehmend ausufernden» Vorschriften Einhalt zu gebieten.

Wiese auf der Eggersrieter Höhe in St. Gallen
Legende: Wiese auf der Eggersrieter Höhe in St. Gallen Rinder, die hier weideten, haben zu hohe PFAS-Werte im Blut. Der Kanton hat letztes Jahr den Verkauf ihres Fleisches unter Beobachtung gestellt. Keystone-SDA

Die Abteilung Chemikalien des BAG antwortete dem Verband, die Schweiz habe «leider keinerlei Einflussmöglichkeiten» auf Entscheide der EU. Und weiter: «Im jetzigen europapolitischen Umfeld dürften Interventionsversuche von Seiten der offiziellen Schweiz auch eher kontraproduktiv sein.»

Das Handbuch der Tabakindustrie

Die Diskussion rund um PFAS ist letztlich auch ein Kampf um die Deutungshoheit. Während Umweltaktivistinnen und Gesundheitsforscher auf die Risiken verweisen, streichen Industrie und Gewerbe die unbestritten vielen Vorzüge der PFAS-Chemikalien hervor. Diese sind resistent gegenüber Hitze und aggressiven Chemikalien und machen Produkte zum Beispiel wasserabweisend.

Das demokratisch legitime Lobbying gerät da ins Wanken, wo fragwürdige Argumente ins Spiel gebracht oder wissenschaftliche Resultate verwischt werden.

Risiken verschwiegen? DuPont und 3M auf der Anklagebank

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Zu den grössten PFAS-Herstellern weltweit und den gewichtigsten Lobbystimmen in Brüssel gehören die Konzerne 3M und DuPont. Beide haben jahrzehntelang mit dem gefährlichen PFOA gearbeitet, einem PFAS, das unter anderem für die Teflonherstellung eingesetzt wurde. Was ihnen auch gemein ist: Beide Unternehmen sollen jahrzehntelang die Risiken von PFAS gekannt und verschwiegen haben. So sollen 3M und DuPont bereits 1961 in einer geheimen Studie festgestellt haben, dass PFOA zu Lebervergrösserungen führten. Der Anwalt Rob Bilott machte dies und andere Erkenntnisse 2001 publik; seine Geschichte wurde mit «Dark Waters» verfilmt. DuPont und 3M schlossen mit der US-Umweltbehörde später einen Vergleich.

Seit wenigen Wochen sitzen die beiden Konzerne erneut auf der Anklagebank: Der US-Bundesstaat Texas wirft 3M und DuPont betrügerische Handelspraktiken in Zusammenhang mit PFAS vor. Sie hätten über Jahrzehnte Gesundheitsrisiken und Umweltschäden nicht transparent gemacht und «ihre Produkte in falscher, betrügerischer oder irreführender Weise als sicher dargestellt», wie es in der Anklageschrift heisst. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der dänische Umweltmediziner Philippe Grandjean sieht sich in der Vorgehensweise gewisser PFAS-Firmen an die Tabakindustrie erinnert: «Drei oder vier Jahrzehnte lang hat die Industrie behauptet, PFAS seien absolut sicher, wir sollten uns nicht sorgen.» Firmen hätten zwar zu den Stoffen geforscht, aber immer mit dem Ziel, das Risiko herunterzuspielen. «Das ist nicht Forschung, das ist Marketing», sagt Grandjean. «Es ist mit ein Grund, warum wir so spät dran sind, zu erkennen, dass die Verschmutzung des Planeten ein ernstes Problem ist.»

SRF als Teil des «Forever Pollution Project»

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«SRF Investigativ» und «Kassensturz» haben die Recherche im Rahmen des «Forever Pollution Project» ausgeführt. Es handelt sich um eine Kollaboration, angeführt von Le Monde, mit 46 Journalistinnen und Journalisten sowie 29 Medienpartnern aus 16 Ländern: RTBF und De Tijd (Belgien); Denik Referendum (Tschechische Republik); Investigative Reporting Denmark (Dänemark); YLE (Finnland); Le Monde und France Télévisions (Frankreich); MIT Technology Review Germany, NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung (Deutschland); Reporters United (Griechenland); Radar Magazine, Facta.eu und La Via Libera (Italien); Investico, De Groene Amsterdammer und Financieele Dagblad (Niederlande); Klassekampen (Norwegen); Oštro (Slowenien); Datadista (Spanien); Sveriges Radio und Dagens ETC (Schweden); SRF (Schweiz); The Black Sea (Türkei); Watershed Investigations / The Guardian (UK). Dazu besteht eine Veröffentlichungspartnerschaft mit «Arena for Journalism in Europe» und eine Zusammenarbeit mit der Lobby-NGO «Corporate Europe Observatory».

Die Recherche basiert auf rund 14’000 bisher unveröffentlichten Dokumenten zu Ewigkeitschemikalien PFAS. Diese Dokumente wurden auch dank 180 Gesuchen gemäss Öffentlichkeitsgesetz (Englisch: FOIA) erhältlich; 80 dieser Gesuche stellte das «Corporate Europe Observatory» und gab die Dokumente an die Journalisten weiter. Bereits 2023 veröffentlichten SRF und Medienpartner die PFAS-Karte der ewigen Belastungen . Die aktuelle Recherche dient als Fortsetzung und umfasst den Austausch mit 18 internationalen Akademikern und Forscherinnen. Das Projekt erhielt finanzielle Unterstützung vom Pulitzer Center, der Broad Reach Foundation, Journalismfund Europe und IJ4EU.

Echo der Zeit, 14.01.2025, 18 Uhr; sibl

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