In der «Exomars-Mission» der europäischen Luftfahrtbehörde (ESA) soll ein fahrender Roboter, ein sogenannter Rover, auf dem Mars landen. Am Luftfahrtprojekt sind unzählige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa beteiligt. Ein kleines Schweizer Team testet in seinem Labor die hochauflösende Kamera, die am Rover befestigt sein wird.
Der Mars auf 30 Quadratmetern
Die Räder des kleinen fahrenden Übungsroboters knirschen im roten Kies. Auf einem beweglichen Arm ist eine Kamera montiert. Auf etwa 30 Quadratmetern hat ein Forschungsteam um Professor Nikolaus Kuhn die Landschaft des Roten Planeten, des Mars, nachgebildet.
«Die Idee ist ein Fotostudio, das uns erlaubt, Aufnahmen mit der Mikroskopkamera zu machen, die denen ähnlich sind, die der 'Close-Up Imager' auf dem Mars machen würde», erklärt Nikolaus Kuhn, Professor für Physiogeographie und Umweltwandel an der Universität Basel. Entscheidend seien die Farbe und das Licht, ergänzt er. Darum sieht man im Labor roten und grauen Kies und an den Wänden ein Panoramabild der Marslandschaft.
Das kleine Team von Basler Wissenschaftlern übt mit einem viel kleineren Nachbau des echten Rovers. «Wir können relativ genau sagen 'fahr in diese Richtung, dreh dich in diese oder jene Richtung' und wir konnten eben eine Kamera drauf montieren, die es uns erlaubt die Positionen, die dann die Mikroskopkamera am echten Rover relativ zu einem Stein hat, zu simulieren.»
Ziel ist es, unter den vielen Steinen jene zu finden, die etwas über die Geschichte des Mars erzählen können. Das üben die Wissenschaftler in Basel im Marslabor. Sie simulieren, wie es ist, den echten fahrenden Roboter auf dem Mars fernzusteuern – Millionen Kilometer weit weg von der Erde.
Wie es dort dann aussehe und wo der Rover genau Lande wisse man nicht sagt Nikolaus Kuhn. Er und sein Team hätten Erfahrung darin, hochauflösende Bilder auszuwerten. Und sie hätten viel Wissen darüber, wie die Sedimente auf dem Mars und auf der Erde aussehen. Darum seien sie bei Marsprojekt dabei.
Leben auf dem roten Planeten?
Die hochauflösende Mikroskopkamera wurde ebenfalls in der Schweiz entwickelt. Sie macht Aufnahmen, die organische Substanzen zeigen, welche in Steinen eingeschlossen sind. Wenn solche Aufnahmen gelingen, könnte man zeigen, dass es auf dem Mars tatsächlich einmal Leben gab.
Das Forschungsteam um Professor Nikolaus Kuhn hat noch ein wenig Zeit. Im nächsten Sommer startet die Marsmission und im März 2021 landet der fahrende Roboter auf dem Mars. Schon ein oder zwei Tage nach der Landung sei das erste hochauflösende Bild vom Marsgestein zu erwarten.