- Das Spital Einsiedeln schliesst die Geburtenabteilung definitiv.
- Wegen mangelndem Personal war diese schon seit längerem nicht mehr in Betrieb.
- Das Spital teilte nun mit, trotz langer Suche sei es nicht gelungen, ein ausreichend grosses Team zu bilden.
Die Frauenklinik bleibt als Gynäkologie-Abteilung bestehen, auch ohne die Geburtshilfe. Zudem will das Spital den Fokus künftig verstärkt auf die geriatrische Versorgung richten.
Trotz langwieriger und intensiver Personalsuche sei es nicht gelungen, ein ausreichend grosses Team zu bilden, um eine qualitativ hochwertige Versorgung von werdenden Müttern und deren Kindern wie bisher sicherzustellen und die Anforderungen des Leistungsauftrags zu erfüllen, teilte die Spitalgruppe Ameos mit, von der das Spital Einsiedeln seit 2020 betrieben wird.
Die Geburtenabteilung im Spital Einsiedeln war bereits seit längerem geschlossen, weil das Personal fehlte. Mit dem Verlust des Leistungsauftrages zum Monatsende stehe leider fest, dass die Geburtsabteilung nicht wiedereröffnet werde, schrieb das Spital.
Ausweichen auf Schwyz und Lachen
Spitaldirektor Daniel Schroer bedauert die Entwicklung «sehr», wie er in der Mitteilung zitiert wird. Für werdende Eltern biete das Spital Einsiedeln aber bereits seit Ende letzten Jahres Unterstützung bei der Überweisung und Koordination mit anderen nahegelegenen Spitälern an. Im Kanton Schwyz gibt es auch in den anderen beiden Spitälern in Lachen und in Schwyz je eine Geburtenabteilung.
Diese beiden Spitäler konnten die Geburten, welche bereits seit letztem Herbst nicht mehr in Einsiedeln möglich waren, ohne nennenswerte Probleme übernehmen, sagte Regierungsrat Damian Meier (FDP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Mit der Schliessung der Geburtenabteilung gehe eine lange Tradition zu Ende. «Ich verstehe, dass dies viele Personen schmerzt», sagte Meier. Auf die Gesundheitsversorgung im Kanton habe die Schliessung aber keine negativen Auswirkungen. Die Versorgung der Bevölkerung mit medizinischen Dienstleistungen sei weiterhin «sehr gut».
Personalverband will genau hinschauen
Auch der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) bedauert die Schliessung, wie er mitteilte. Damit gingen ein Gesundheitsangebot und ein kantonaler Leistungsauftrag verloren, die für das Selbstverständnis der Region Einsiedeln-Ybrig von zentraler Bedeutung waren.
Ohne den Fachkräftemangel zu negieren, müsse die Begründung des Spitals für die Schliessung hinterfragt werden, schreibt der Verband. In Zeiten von Personalmangel spielten attraktive Arbeitsbedingungen, konkurrenzfähige Löhne, das Arbeitsklima und die Existenz einer starken Personalvertretung die entscheidende Rolle. Der VPOD Schwyz werde den Umgang mit den gekündigten Fachkräften genau beobachten. Wie Ameos-Mediensprecherin Karin Auf der Maur auf Anfrage mitteilte, sind fünf Personen von der Schliessung betroffen.
Im Bereich der Gynäkologie plant das Spital Einsiedeln, das Angebot der minimalinvasiven gynäkologischen Chirurgie, der sogenannten Knopfloch-Chirurgie, auszubauen, wie es weiter schreibt. Die Frauenklinik bleibe weiterhin als Gynäkologie-Abteilung erhalten, auch ohne die Geburtshilfe.