Der Schweizerische Fischereiverband kürt die Forelle zum Fisch des Jahres 2020. Er wolle damit darauf aufmerksam machen, dass der «beliebteste Fisch der Schweiz» bedroht sei. Die Gründe dafür und weitere spannende Fakten zur Ur-Schweizerin gibt’s hier.
Ein Ur-Fisch. Die Forelle gehört zu den Lachsfischen, deren erste Vertreter bereits zu Zeiten der Dinosaurier in den europäischen Flüssen unterwegs waren.
Die Gesprenkelte. Der deutsche Name Forelle geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Er leitet sich über das mittelhochdeutsche Wort forhele ab, das gesprenkelt oder bunt bedeutet – eine Anspielung auf die charakteristische gepunktete Haut des Fisches.
Die Fortpflanzung. Zur Paarungszeit legt das Forellen-Weibchen bis zu 5000 Eier ins Kiesbett, die danach von meist mehreren Männchen befruchtet werden. Nach ein bis drei Monaten schlüpft der Nachwuchs und verlässt seinen Brutplatz. Nur die stärksten Jungfische überleben.
Schwindende Bestände. Bis ins 20. Jahrhundert habe es in der Schweiz Fischer gegeben, die mit dem Forellen-Fang einen grossen Teil ihres Lebensunterhalts hätten bestreiten können, so der Fischereiverband. Auch die Hobby-Fischer seien heute vor allem auf der Jagd nach Forellen. Doch es wird immer schwieriger, den begehrten Fisch an die Rute zu kriegen – die Fangerträge sind stark zurückgegangen.
Die Bedrohungen. Der dramatische Rückgang der Forellenbestände habe verschiedene Gründe, schreibt der Fischereiverband. Dem Fisch werde durch die Verbauung von Bächen und Flüssen der Lebensraum entzogen; dann würden ihm durch Gülle, Pestizide und Abwasser verschmutztes Gewässer zu schaffen machen; er habe vermehrt mit Pilzen, Bakterien und weiteren Krankheiten zu kämpfen; der Klimawandel sorge für zu warmes Wasser, ausgetrocknete Bäche und Hochwasser; und schliesslich sei er auch durch fischfressende Vögel wie den Kormoran bedroht.