In den letzten Tagen haben gleich zwei grosse Firmen massive Restrukturierungen bekannt gegeben. Gategroup plant beim Catering-Betrieb Gate Gourmet in der Schweiz den Abbau von 350 Stellen. Und die Wartungsfirma SR Technics soll laut Medienberichten an den Standorten Zürich, Genf und Basel 500 der insgesamt 2000 Stellen streichen wollen.
Beim Abfertigungsunternehmen Swissport wurden 50 Mitarbeitende in der Probezeit entlassen. Weitere Entlassungen seien im Moment aber nicht geplant. Swissport beschäftigt am Flughafen Zürich rund 2500 Personen und fertigt dort die meisten Flüge ab. Die Angestellten kontrollieren zum Beispiel am Gate die Tickets oder laden auf dem Vorfeld das Gepäck ins Flugzeug.
Über zwei Drittel noch in Kurzarbeit
Seit ein paar Wochen gibt es wieder mehr zu tun. Doch die meisten Mitarbeinden sind noch immer zu Hause, wie Swissport-Geschäftsführer Bruno Stefani erklärt: «Unsere Leute sind immer noch zu einem hohen Mass in Kurzarbeit. Das wird sich auf Grund des ferienbedingten Verkehrs zwar etwas reduzieren. Aber wir werden am Ende des Monats immer noch bei etwa 85 Prozent Kurzarbeit liegen.»
Angefangen hat die Krise für Swissport Ende März. Die Fluggesellschaften strichen damals immer mehr Flüge, weil die weltweiten Reisebeschränkungen einen rentablen Betrieb verunmöglichten. Damit fehlten vielen Zulieferfirmen wie Swissport auf einen Schlag die Kunden. «Unsere Airlines haben sich praktisch von einem Tag auf den anderen verabschiedet,» sagte Stefani damals und rechnete für den April noch mit fünf Prozent der ursprünglich prognostizierten Produktion.
Erholung braucht Zeit
Nun zieht der Flugverkehr also wieder an. Im Juli liege man schon wieder bei ca. 25 Prozent. Doch von Aufatmen könne keine Rede sein: «Die wenigen Flüge können einen Betrieb nicht rentabel machen. Wir sind auf ein hohes Volumen angewiesen.»
Die wenigen Flüge können einen Betrieb nicht rentabel machen.
Doch eine Erholung braucht Zeit, da ist man sich in der Branche einig. Stefani geht davon aus, dass die Luftfahrt auch nächsten Sommer noch nicht dort sein wird, wo sie vor Corona war. Vieles hänge von der weiteren Entwicklung ab. Er rechnet damit, dass immer wieder Mal Destinationen gestrichen werden müssen wegen aktueller Einschränkungen.