Hochs und Tiefs bei der Erforschung von neuen Corona-Impfstoffen sind nah beieinander: Während die deutsche Curevac am Mittwoch mitteilen musste, dass ihr Impfstoff, den sie in der Pipeline hat, weit weniger wirksam ist als erhofft, kann das kleine Startup RocketVax aus Basel einen Erfolg vermelden.
Millionenunterstützung durch die öffentliche Hand
Schon im April hat es von der staatlichen Schweizerischen Innovationsagentur «Innosuisse» 1,2 Millionen Franken erhalten für seine Forschung an der zweiten Generation eines Corona-Impfstoffs. Jetzt bekommt RocketVax je eine weitere Million Franken vom Universitätsspital Basel und von der Standortförderorganisation. Damit soll die präklinische Forschung unterstützt werden. Die staatlichen Institutionen sind offenbar überzeugt vom Forschungsansatz von RocketVax.
Wirksamer gegen Corona-Mutanten
Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna trimmen das menschliche Immunsystem so, dass es die unteressen berühmt gewordenen Spikes des Virus erkennt und bekämpft.
Der Impfstoff von RocketVax basiert auch auf Gentechnik. Er soll aber Corona-Mutanten besser erkennen und darauf reagieren können. Das ist sein Vorteil.
RocketVax steht in der präklinischen Phase. Sein Wirkstoff wird nun an Mäusen ausprobiert. Im Januar sollen erste Versuche an Menschen und dann in der breiteren Bevölkerung starten.
Offener Ausgang
RocketVax ist nicht das erste Unternehmen, das an einem Impfstoff der zweiten Generation forscht. Offen ist auch, ob RocketVax' Ansatz erfolgreich sein wird. Oder ob andere Unternehmen schneller sein werden.
Die investierten Forschungsgelder von staatlicher Seite seien aber auch im Fall eines Scheiterns nicht unnütz gewesen, sagt Katrin Zöfel von der SRF-Wissenschaftsredaktion: «Die Forschung bei RocketVax produziert Resultate, die im Falle eines Scheiterns anderweitig verwendet werden können.»