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Die Host Citys der Frauen-EM warten auf den Finanzierungsentscheid des Nationalrats
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 19.04.2024. Bild: Keystone/Antony Anex
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Frauenfussball-EM 2025 Die EM-Austragungsorte beschäftigen vor allem finanzielle Hürden

Bleibt der Bund bei seinem Sparkurs, werden die kombinierten Tickets für die Matches und den öffentlichen Verkehr wohl gestrichen.

Im Juli 2025 findet in der Schweiz die Frauenfussball-Europameisterschaft statt. Noch dauert es also über ein Jahr, bis der Ball rollt. Die lokale Politik in den acht Veranstaltungsorten beschäftigt aktuell insbesondere, wie stark der Rubel rollt – mit wie viel Geld der Bund die Austragungsorte unterstützen wird.

Korrigiert das Parlament den Bundesrat?

Dass der Bundesrat statt den ursprünglich angekündigten 15 Millionen Franken nur noch vier Millionen an den Grossanlass beisteuern will, kommt nicht gut an. Diese Budgetkürzung sei ein Fehler, finden die acht Austragungsorte der EM. In einem Brief an nationale Politiker forderten sie, diesen Entscheid nochmals zu überdenken. Mit Erfolg: Der Ständerat hat sich inzwischen für die vollen 15 Millionen ausgesprochen – der Entscheid im Nationalrat steht noch aus, er wird in der Sommersession erwartet.

Soweit die Ausgangslage. Inzwischen hat die Stadt Luzern darüber informiert, wo sie mit den Vorbereitungsarbeiten für die EM steht, nämlich auf Stufe «Grobkonzept». Bis im Oktober wird dieses verfeinert, kurz darauf startet der Vorverkauf.

«Der Entscheid über den Bundesbeitrag wird entscheidend sein für die weitere Planung», sagt Leevke Stutz, Projektleiterin der Host City Luzern. «Sollte der Beitrag tatsächlich gekürzt werden, hätte das erhebliche Auswirkungen.» Explizit erwähnt wird hier die Einbindung des öffentlichen Verkehrs. Es ist geplant, dass die ÖV-Billette in die Match-Tickets integriert werden.

«Unser Ziel sind möglichst ökologische Spiele», sagt Luzerns Stadtpräsident Beat Züsli. Darum sollen die Fans mit dem ÖV anreisen. Das sei für Luzern ein zentrales Element. Diese ÖV-Einbindung sei aber nur mit dem vollen Bundesbeitrag möglich.

Mehr Geld von Stadt und Kanton Luzern ist nicht vorgesehen.
Autor: Beat Züsli Stadtpräsident Luzern

Die Chance ist intakt, dass nach dem Ständerat auch der Nationalrat entscheidet, die EM mit mehr Geld zu unterstützen. Und falls doch nicht? Springen dann die Austragungsorte und Kantone ein? Zumindest im Kanton Luzern ist das nicht geplant. «Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass die Verbindlichkeit der Zusage des Bundesrats verbindlich bleibt», sagt Regierungsrätin Michaela Tschuor.

Fussballfans auf einem öffentlichen Platz jubeln und trinken Bier.
Legende: Die EM der Männer 2008 wurde vom Bund mit 80 Millionen Franken unterstützt. Der grösste Teil davon floss in Sicherheitsmassnahmen. Keystone / Martin Ruetschi

Und nein, es sei nicht vorgesehen, dass Stadt und Kanton Luzern in die Bresche springen und mehr Geld sprechen. Kanton und Stadt Luzern unterstützen die Frauenfussball-EM mit je zwei Millionen Franken. Insgesamt hätten die acht Austragungsstätten für die Vorbereitungsarbeiten bereits rund 48 Millionen Franken Vorleistungen erbracht, heisst es von der Projektleitung der EM in der Schweiz.

Zürich fördert gezielt Mädchen und Frauen

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Der Zürcher Kantonsrat hat einen Beitrag von 3.5 Millionen Franken zur Unterstützung der Frauenfussball-EM gesprochen.

Davon setzt Zürich 1.5 Millionen Franken gezielt ein, um Mädchen und Frauen im Fussball auf allen Ebenen zu fördern.

Unter anderem soll bei den Fussballklubs gezielt die Infrastruktur verbessert werden; etwa im Bereich der Platz- und Garderobennutzung. Im Fokus steht zudem der Ausbau der Vertretung von Frauen in den Vereinsgremien. 

Das Sportamt des Kantons Zürich lanciert einen Fördertopf zur Unterstützung von lokalen Projekten. Daraus sollen Aktivitäten wie Fussballcamps oder Schnuppertrainings für Mädchen und Frauen unterstützt werden.

Um die Sichtbarkeit des Frauen- und Mädchenfussballs zu erhöhen, wird eine spezifische Website lanciert.

Kritisiert wurde der Bundesratsentscheid nicht zuletzt mit dem Hinweis darauf, dass die EM der Männer in der Schweiz und Österreich mit 80 Millionen Franken unterstützt worden sei. Der Bundesrat rechtfertigte den massiv höheren Beitrag mit Hinweis auf die hohen Kosten für die Sicherheit.

«Wir rechnen mit einem friedlichen Turnier»

«Wir erwarten ganz andere Fans als bei einem Grossanlass der Männer», sagt dazu Leevke Stutz. «Viel mehr Familien, Frauen, Kinder. Wir rechnen mit einem sehr friedlichen Turnier.»

In den acht Austragungsorten werden über 700'000 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien erwartet. Das Finalspiel wird am Samstag, 27. Juli, in Basel ausgetragen. Die Schweiz spielt in der Gruppenphase in Basel (Eröffnungsspiel), Bern und Genf.

Regionaljournal Zentralschweiz, 19.4.2024, 17:30 Uhr ; 

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