- Die sudanesische Armee und ihre Gegner von der schnellen Eingreiftruppe (engl. «Rapid Support Forces», RSF) sollen sich Mitte August zu Friedensgesprächen in der Schweiz treffen.
- Das haben die USA bekanntgegeben. Sie hätten die Konfliktparteien zu der Konferenz eingeladen.
- Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat die Angaben aus den USA inzwischen bestätigt.
Ziel sei ein Ende des Konflikts, erklärte US-Aussenminister Antony Blinken. «Die Vereinigten Staaten haben die sudanesischen Streitkräfte (SAF) und die schnellen Unterstützungskräfte (RSF) eingeladen, an Waffenstillstandsgesprächen unter der Vermittlung der Vereinigten Staaten teilzunehmen, die am 14. August in der Schweiz beginnen werden», hiess es in einer Mitteilung Blinkens. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) reagierte bis am Abend nicht auf eine Anfrage.
Offizielle Mitteilung des US Departement of State
Saudi-Arabien wirkt als Mitveranstalter des Treffens mit. An den Gesprächen sollen den Angaben zufolge die Afrikanische Union, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die UNO als Beobachter teilnehmen.
Ziel sei es, die Kampfhandlungen im Sudan einzustellen, den Bedürftigen Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewähren sowie einen starken Kontrollmechanismus einzurichten, damit die Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen garantiert sei, führte Blinken aus.
Die USA erklärten, dass es nicht darum gehen werde, «weiterreichende politische Fragen zu erörtern». Frühere Verhandlungsrunden in Dschidda, in Saudi-Arabien, waren erfolglos geblieben.
Anfrage im Juli erhalten
Das EDA hat am Abend die entsprechende Meldung aus den USA auf Anfrage bestätigt. Im Juli 2024 hätten die Vereinigten Staaten die Schweiz «um Unterstützung bei der Organisation und Durchführung der von den USA geleiteten Gespräche» ersucht und daraufhin dem Vorhaben zusammen mit Saudi-Arabien zugestimmt. «Die Schweiz begrüsst alle Bemühungen, den Konflikt auf dem Verhandlungsweg zu lösen», schreibt das Departement.
Seit mehr als einem Jahr herrscht im Sudan ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Der Konflikt führte zu Zehntausenden Toten und trieb nach UNO-Angaben fast zehn Millionen Menschen in die Flucht. Aktuell sind die Menschen im Sudan von einer Hungersnot bedroht.
Trotz der schweren humanitären Krise haben sich viele Hilfsorganisationen aus Sorge um die Sicherheit aus dem Sudan zurückgezogen. Ärzte ohne Grenzen, die dort noch aktiv sind, klagten, die Kriegsparteien hätten keinerlei Respekt vor der Zivilbevölkerung. Die sudanesischen Sicherheitsbehörden forderten Ausländerinnen und Ausländer im Bundesstaat Khartum vor zehn Tagen zum Verlassen der Region auf.