- Die Labortarife sinken ab dem 1. August um zehn Prozent.
- Das habe einen Spareffekt von 140 Millionen Franken im Jahr, teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit.
- Die obligatorische Krankenversicherung muss künftig nicht mehr alle Vitamin-D-Analysen bezahlen.
- Das führt zu weiteren Einsparungen von 30 Millionen Franken.
Die Senkung der Tarife gilt so lange, bis das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) sämtliche Tarife für Laboranalysen einzeln überprüft und angepasst hat.
Die genaue Überprüfung dauert: Das BAG rechnet damit, dass diese Arbeit voraussichtlich bis 2025 dauert. Bis dahin gilt als Übergangslösung die lineare Senkung aller Tarife.
Das BAG nennt geringere Stückkosten wegen des grösseren Volumens und der gestiegenen Automatisierung als Grund für die Tarifsenkung. Die Materialeinkäufe von Schweizer Laboratorien im Vergleich zu den Nachbarländern seien zudem unverhältnismässig teuer.
Das EDI prüft den Angaben zufolge deshalb weitere lineare Tarifsenkungen. Ausgenommen von der Kürzung und der differenzierten Prüfung sind die Analysen von Hausärztinnen und Hausärzten.
Grenzen beim Vitamin-D
Basierend auf einer Überprüfung der Vitamin-D-Bestimmung mittels einer systematischen Bewertung muss die obligatorische Krankenversicherung ab dem 1. Juli nicht mehr für alle Vitamin-D-Analysen bezahlen.
Bezahlen werden die Krankenkassen in der Grundversicherung für präventive Vitamin-D-Analysen nur noch bei einer Erkrankung an Vitamin-D-Mangel oder bei einem entsprechenden Verdacht. Auch im Behandlungsverlauf wird die Häufigkeit von Kontrollen durch die Analyse eingeschränkt.
Neue Augenbehandlung
Neu im Leistungskatalog der obligatorischen Krankenkasse ist dagegen die Methode «UV-Crosslinking».
Dieses Verfahren kommt BAG-Angaben zufolge bei fortschreitendem Keratokonus zum Einsatz. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut im Auge und eine Abnahme der Sehschärfe. Die Therapie war seit 2018 aus Sicherheitsbedenken vom Leistungskatalog ausgeschlossen. Eine Überprüfung aufgrund derselben Kriterien wie beim Vitamin D zeigte, dass das Verfahren sicher und geeignet ist.