- Ab dem 23. August werden rund 90 Güterzüge pro Tag durch die Oströhre des Basistunnels verkehren können.
- Zusätzlich fahren rund 20 Güterzüge weiterhin über die Panoramastrecke.
- Pro Tag könnten somit insgesamt 110 Güterzüge über die Gotthardachse verkehren.
- Im Reiseverkehr wird das Angebot gemäss SBB ab 24. August verbessert.
Einige Personenzüge von und nach Italien verkehren wieder direkt, wie die SBB mitteilt. Diese Verbindungen werden ebenfalls über die Panoramastrecke geführt. Das Sitzplatzangebot im nationalen Verkehr sei nur noch leicht eingeschränkt. Auch spontane Tagesausflüge ins Tessin seien somit wieder gut möglich. Eine Absage erteilten die SBB Wünschen nach einer generellen Preisreduktion aufgrund der längeren Fahrdauer.
Die Arbeiten für die Freigabe der unbeschädigten Oströhre des Gotthard-Basistunnels laufen mit Hochdruck und kommen gut voran, wie es weiter in der Medienmitteilung heisst. Das am 10. August nach der Entgleisung des Güterzuges stark beschädigte Spurwechseltor habe erfolgreich durch ein mobiles Tor ersetzt werden können, teilte die SBB mit. In den kommenden Tagen fänden noch nötige Anpassungen im Stellwerk statt. Zudem sind laut SBB Probefahrten nötig.
Personenverkehr eindeutig verbessert
Für den Güterverkehr wird die Öffnung der Oströhre bedeutend mehr Flexibilität und für die Güterkunden eine Entlastung bringen. Damit alle Güter befördert werden können, müssten weiterhin auch Güterzüge über die Lötschberg-Simplon-Achse und über die Brenner-Strecke umgeleitet werden, bedauert die SBB weiter.
Auch im Personenverkehr konnten bereits Verbesserungen eingeführt werden. Die Reisezüge fahren zwar immer noch über die Panoramastrecke, die Kapazitäten konnten jedoch erhöht werden, indem die Züge in maximaler Länge verkehren. Der Online-Fahrplan werde laufend angepasst. Aktuell seien die Fahrplanänderungen für die nächsten Tage sichtbar.
Sicherheit hat oberste Priorität
Verkehrsminister Albert Rösti zeigt nach der Entgleisung im Gotthardbasis-Bahntunnel Verständnis für die mögliche Wiederaufnahme des Personenverkehrs erst Ende Jahr. Die Sicherheit der Bahnpassagiere müsse Vorrang haben, erklärte er auf Radio SRF.
Seit der Inbetriebnahme der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) vor sieben Jahren habe es noch nie einen so schweren Unfall gegeben, sagte Rösti am Freitag in der Sendung «Tagesgespräch» von Schweizer Radio SRF. Glücklicherweise seien keine Personen zu Schaden gekommen.
Die Entgleisung zeige die Sensibilität des Systems und die Bedeutung von dessen Widerstandskraft. Die Alternativen durch den Lötschberg und über die Gotthard-Bergstrecke sind für den Bundesrat deshalb unerlässlich. Dass die sogenannte Panoramastrecke am Gotthard nicht aus Kostengründen eingemottet wurde, sei ein Glücksfall.
Verständnis zeigte Rösti für das Szenario, den Passagierverkehr durch den Basistunnel erst Ende Jahr wieder aufzunehmen. Schliesslich müssten acht Kilometer Befestigungen und Bankette ausgewechselt werden. Das wichtigste sei, dass bei der Wiederaufnahme des Personenverkehrs durch den Tunnel die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet ist.