Die Basis der BDP begrüsst die Idee einer neuen Mitte-Partei aus BDP und CVP. Sie möchte entsprechende Verhandlungen aufnehmen. 60 Prozent würden das Projekt unterstützen, zeigt laut BDP-Vorstand eine Umfrage unter den Parteimitgliedern.
Martin Landolt
BDP-Präsident
Personen-Box aufklappenPersonen-Box zuklappen
Martin Landolt ist Präsident der BDP und Nationalrat für den Kanton Glarus. Der Betriebsökonom arbeitete drei Jahre bei der Grossbank UBS als politischer Berater.
SRF News: Was machen Sie mit den 40 Prozent, die nicht für die Gründung einer neuen Partei sind?
Martin Landolt: Es ist nicht eine 60-40-Frage. Wir haben verschiedene Zukunftsoptionen zur Diskussion gestellt. Mit 60 Prozent hat sich die Gründung einer Mitte-Partei am deutlichsten von den anderen Optionen abgehoben.
Welche anderen Optionen standen zur Verfügung?
Eine Option war, ob man sich eine klassische Fusion mit einer anderen Partei – statt der Gründung einer neuen Partei – vorstellen könnte. Wir haben die Frage gestellt, ob man den Alleingang in Betracht ziehen wolle und mussten auch die Frage stellen, ob die Liquidation der Partei eine Option wäre.
Also standen weder Alleingang noch Auflösung bei den Mitgliedern zur Debatte?
Nein. Eine Auflösung sowieso nicht, aber auch der Alleingang ist eine Option, die man nicht mehr als zukunftsfähig betrachtet. Parallel zu der Umfrage wurden erste Gespräche geführt. Wir haben darüber auch öffentlich gesprochen, dass die Gründung einer neuen Mitte-Partei eine Idee ist, die man gerne anpacken würde. Das hat sicher auch eine gewisse Dynamik in die Befragung gegeben.
Für Sie und Ihre Mitglieder ist die Namensfrage einer neuen Partei entscheidend. Bei der CVP ist das umstritten. CVP-Ständerat Beat Rieder etwa sagte, eine CVP ohne C wäre der Ruin für die Partei. Warum sollte man etablierte Parteinamen aufgeben?
Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse bei der CVP. Einerseits die interne Umfrage, bei der man feststellen kann, ob das die Basis gleich sieht wie einige Exponenten. Andererseits ist auch eine externe Marken-Umfrage in Auftrag gegeben worden. Da werden wir eine Einschätzung bekommen, welche Marke inwiefern welches Potenzial auslöst.
Wir müssen vielmehr darauf achten, was ein mögliches Zielpublikum möchte und nicht, was die bestehende Basis möchte.
Am Ende des Tages muss es ja darum gehen, nicht einfach einen Zusammenschluss zu machen, sondern man muss auch das Ziel haben, gemeinsam ein neues Publikum zu erschliessen: in Kantonen zu wachsen, wo man bisher noch nicht so stark war und vor allem auch die junge Generation für uns zu begeistern. Da ist es sicher ratsam, sich auf die Ratschläge von Experten abzustützen und nicht eigenen Präferenzen in den Vordergrund zu stellen.
Welche Präferenzen hat die BDP?
Wir haben keine konkrete Namenspräferenz. Aber es ist offensichtlich geworden, dass die Gründung einer neuen Mitte-Partei mit einer neuen Marke verbunden sein muss. Es ist auch klar herausgekommen, dass die Positionierung in der Mitte bei unseren Leuten wichtig ist. Wir schliessen daraus, dass auch die Begrifflichkeit der Mitte im Namen irgendwo auftauchen sollte. Aber wie gesagt: Ich bin gespannt, was die Experten sagen. Wir müssen vielmehr darauf achten, was ein mögliches Zielpublikum möchte und nicht, was die bestehende Basis möchte.
Gibt es einen Plan B, wenn die Gründung einer neuen Mitte-Partei nicht funktioniert?
Nein, es gibt keinen Plan B, der annähernd auf Augenhöhe wäre. Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Zeitpunkt da ist, ein solches Projekt erfolgreich zu realisieren.
Das Gespräch führte Silvan Zemp.
Ein Name für die neue Partei? Diskutieren Sie mit!
Box aufklappenBox zuklappen
Seit der Delegiertenversammlung im Februar diskutiert die CVP ihren Parteinamen. Damals hatte Parteipräsident Gerhard Pfister das ‹C› zur Disposition gestellt – mit dem Hinweis, dass die Konfession die Relevanz für das gesellschaftliche Leben verloren habe.
Im April dann hat die Partei bei einer Umfrage die Sympathien für rund 20 denkbare neue Namen ausgelotet - darunter zum Beispiel «Allianz der Mitte» oder «Demokratische Volkspartei».
Mit Blick auf eine mögliche Parteifusion mit der BDP erhält die Namensdiskussion nun neue Nahrung. Wie könnte die neue aus CVP und BDP bestehende Mitte-Partei heissen? Haben Sie Ideen? Diskutieren Sie mit in unserem Kommentar-Forum!
Audio
BDP - Ja, sie will
04:02 min, aus Rendez-vous vom 12.06.2020.
Bild: Keystone
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr
Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht.
Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger
Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?
Meistgelesene Artikel
Nach links scrollenNach rechts scrollen
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.