- Grüne und Grünliberale haben nach eigenen Angaben rund ein Viertel mehr eingeschriebene Mitglieder als vor einem Jahr.
- Per Anfang 2020 gab es rund 10'500 Grüne – Anfang 2019 waren es noch rund 8600 gewesen.
- Auch bei der GLP war der Anstieg im ähnlichen Rahmen. Anfang 2019 hatte die GLP rund 4000 Mitglieder und Anfang 2020 rund 5100.
Nicht in den Zahlen der Grünen Partei enthalten sei der Zuwachs bei den Jungen Grünen, sagte Regula Tschanz, Generalsekretärin der Grünen. Ausserdem könnten die Kantonalparteien auf viele Sympathisanten und Sympathisantinnen zählen, die sich im selben Mass wie Mitglieder engagierten.
Zumindest teilweise dürfte der Erfolg der Grünen auf deren Engagement für den Klimaschutz zurückzuführen sein, schätzt Tschanz. Abgelehnte Initiativen wie «Grüne Wirtschaft», «Fair Food» und für den Atomausstieg verschafften der Partei Präsenz.
Ebenfalls ausschlaggebend könne sein, dass die Grünen «als Bollwerk gegen den Rechtspopulismus» eine zentrale Rolle spielten, sagte Tschanz.
Auch die GLP legt «dank klaren Positionen» zu
Auch die Grünliberalen haben ihre Mitgliederzahl im Wahljahr um rund ein Viertel steigern können. «Die klaren Positionen der GLP in der Umwelt- und Klimapolitik und unsere Europapolitik» sind laut Generalsekretär Michael Köpfli oft genannte Beitrittsgründe.
Dass die noch relativ junge Partei sich für konsequenten Klimaschutz und eine innovative und starke Wirtschaft einsetze, scheine mehr und mehr Menschen zu überzeugen, so Köpfli, was der GLP innert Jahresfrist gut 1000 neue Mitglieder bescherte.
Verluste bei der BDP – grosse Parteien stabil
Umgekehrt ist die Situation bei der BDP, die bei den Wahlen ihre Fraktion verloren hat: Ihr Mitgliederbestand ist um etwa zehn Prozent kleiner geworden. Generalsekretärin Astrid Bärtschi sprach von einem Rückgang von 6044 auf rund 5500.
Bei den Jungmitgliedern gebe es einen leichten Zuwachs, sagte sie. Die Rückgänge seien grossmehrheitlich auf Todesfälle zurückzuführen.
Die älteren Parteien mussten am 20. Oktober zwar Verluste bei den Wähleranteilen hinnehmen, blieben aber in Sachen Mitglieder stabil. Die FDP hat laut Auskunft von Kommunikationschef Martin Stucki rund 120'000 Mitglieder. Über grössere Beitritts- oder Austrittswellen sei nicht bekannt, auch nicht im Zusammenhang mit dem umstrittenen Positionspapier zur Klima- und Umweltpolitik.
Keine neuen Zahlen von SP und CVP
Die wählerstärkste Partei, die SVP, hat nach Auskunft von Sprecherin Andrea Sommer rund 80'000 Mitglieder.
Die SP hatte am Montag noch keine Zahlen für das Jahr 2020. Anfang 2019 waren es rund 31'300 Mitglieder. Sprecher Nicolas Häsler ging davon aus, dass die Zahl gleich geblieben oder ganz leicht gestiegen ist. Von der CVP lagen zunächst keine Zahlen vor.