Im Fokus der Aktion standen verschiedene Männer, welche die Luzerner Polizei seit mehreren Monaten auf dem Radar hatte. Gegen einige habe sie selber bereits ermittelt, zu anderen habe sie Hinweise aus der gesamtschweizerischen Polizeiarbeit erhalten, sagt Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft (siehe auch Kasten unten).
«Die Luzerner Polizei hat diese Aktion nun so geplant, dass sie mehrere dieser Hinweise und Ermittlungen zusammengenommen hat und in einem einzigen Schlag gegen die Verdächtigen vorgehen konnte», so Kopp weiter.
Mehrere Hausdurchsuchungen ab Anfang Mai
Von Anfang bis Mitte Mai führte die Polizei 26 Hausdurchsuchungen durch. Sie stellte dabei rund 300 Speichergeräte sicher, auf denen sich Tausende von verbotenen Bildern und Videos befinden.
Gegen 23 Männer wurden Strafverfahren wegen illegaler Kinderpornografie eröffnet, 16 von ihnen wurden zwischenzeitlich festgenommen, weil weitere Abklärungen nötig gewesen seien, sagt Simon Kopp von der Staatsanwaltschaft.
Die beschuldigten Männer sind zwischen 16 und 85 Jahre alt. Ihnen wird vorgeworfen, kinderpornografisches Material aus dem Internet heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet zu haben. Es gibt aktuell keine Hinweise darauf, dass die Männer untereinander vernetzt waren.
Ermittler müssen nun Bild für Bild überprüfen
Abgeklärt werde im Moment, ob die Beschuldigten auch selber kinderpornografisches Material hergestellt haben, sagt Simon Kopp. «Unsere Ermittler müssen nun jedes einzelne Bild überprüfen und herausfinden, ob es heruntergeladen oder selber angefertigt wurde.»
Diese Arbeit, bei der man «in die Abgründe der Gesellschaft» blicke, dauere mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate. Für die Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung. Sollten sich die Vorwürfe gegen sie erhärten, drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren.