- In Rheinfelden waren rund 4000 Kundinnen und Kunden ohne Internet-, Radio-, Fernseh- oder Telefonverbindung.
- Zum dritten Mal innert Wochenfrist wurden in Rheinfelden (AG) Glasfaserkabel durchschnitten.
- Nach Vorfällen am 23. und 26. Dezember wurden die frisch reparierten Kabel am 28. Dezember an zwei Standorten in Rheinfelden abermals durchtrennt.
- Die Polizei fahndet nach der Täterschaft, die Betreiberfirma ist schockiert.
Glasfaserkabel können eine grosse Menge an Daten transportieren. Deshalb werden immer mehr davon in der Schweiz verlegt.
Die Kabel in Rheinfelden wurden am 23. Dezember kurz vor Mitternacht durchgeschnitten. Am 26. Dezember wurden an einem zweiten Standort in Rheinfelden Glasfaserkabel durchtrennt. In Riehen wurden am 25. Dezember vor 23 Uhr ebenfalls Glasfaserkabel mit brennenden Gegenständen zerstört.
Erneute Sabotage
Nachdem bis am Mittwochnachmittag alle Schäden behoben worden waren, folgte in der Nacht auf Donnerstag gegen 00.30 Uhr erneut eine Sabotage. Die Kabel wurden an beiden Standorten in Rheinfelden erneut zerstört. Rund 4000 Kabelnetzkunden waren von den Ausfällen betroffen, meldet die Betreiberfirma ImproWare AG. Die Glasfaserkabel gehören der Gemeinde und wurden erneut repariert.
Die Betreiberfirma ist schockiert: «Wir waren froh, dass wir die Schäden in den letzten Tagen reparieren konnten. Ich bin sprachlos», sagt Sacha Gloor, Geschäftsführer der ImproWare AG, gegenüber SRF. Gloor arbeitet seit 30 Jahren auf dem Gebiet. Er habe einen solchen Vorfall in all den Jahren zum ersten Mal Mitte 2023 in Rheinfelden erlebt, und jetzt erneut. Ansonsten sei so etwas nie passiert.
Kriminelle Energie nötig
Die Polizei ermittelt, wie Kantonspolizei-Mediensprecher Adrian Bieri bereits am Mittwoch bestätigte: «Die Täterschaft hat die Glasfaserleitung mit einem Bolzenschneider durchtrennt, das ist kein Lausbubenstreich.»
Auch nach den neusten Vorfällen in Rheinfelden sei die Polizei involviert und fahnde nach der Täterschaft, schreibt die Betreiberfirma ImproWare weiter.
Man brauche kriminelle Energie, um die Kabel zu zerstören, sagt auch Sacha Gloor, Geschäftsführer der ImproWare AG. Man müsse für die Sabotage Schächte anheben und Verschalungen und Schrauben lösen. Nur so erhalte man Zugriff zu den Kabeln.
Verschiedene Firmen versuchen nun, die Schäden möglichst rasch zu beheben. Das Motiv sei nicht klar, heisst es bei ImproWare. Die Polizei habe Spuren gesichert, die Ermittlungen laufen.
Einzelfall oder gefährdetes Netz?
Swisscom-Sprecher Sepp Huber spricht von einem Einzelfall. Die Swisscom habe in den vergangenen Jahren keine ähnlichen Vorfälle wie in Rheinfelden erlebt, so Huber. Grundsätzlich seien die Netze sicher. Die Glasfasernetze im Boden seien nicht frei zugänglich. Auch die Zentralen seien sehr gut geschützt.
Einzig die Schächte in den Quartieren seien zugänglich, aber dafür benötige man spezielles Werkzeug, so Huber gegenüber SRF: «Da muss man schon sehr gezielt vorgehen».