Alle Jahre wieder kommt der Mann oder die Frau vom lokalen Stromversorger vorbei und liest den Stromzähler ab. Und der Stromversorger verschickt dann eine Rechnung, auf der der jährliche Stromverbrauch ersichtlich ist – und vielleicht auch die Entwicklung der Vorjahre. So ist es heute noch bei den meisten Haushalten und Unternehmen.
Smartmeter zeigt Sparpotential auf
Nicht so im Kanton Luzern: Dort ist in zwei von drei Haushalten ein Smartmeter installiert, wie Urs Meyer vom Stromversorger CKW erklärt. «Mit Smartmeter haben Sie die Möglichkeit, auf 15-Minuten-Daten zuzugreifen, entweder über unser Portal oder direkt ab dem Smartmeter. Sie bekommen ein deutlich besseres Bild Ihres Stromverbrauchs, weil Ihnen klar ist, was Ihren Stromverbrauch beeinflusst oder wie sich der Verbrauch über den Tages- oder Jahresverlauf entwickelt.»
Die bisherigen Erfahrungen zeigen laut Urs Meyer, dass die Haushalte, in denen Smartmeter installiert sind, rund fünf Prozent Strom einsparen konnten. «Ein Smartmeter spart keinen Strom, gibt aber dem Kunden die Grundlage, also die Information, die er benötigt, um Strom einzusparen, zu realisieren.» Gemeint ist etwa, dass danach Geräte im Standby-Modus ausgeschaltet werden oder aber, dass energieeffizientere Geräte angeschafft werden.
Netzauslastung genauer kennen
Die Smartmeter sind auch für die Stromversorgungsunternehmen interessant: «Uns gibt die Datenauflösung im 15-Minutentakt ein besseres Verständnis des Stromverbrauchs in unserem Netz – sie zeigt, wie die Netzlast sich entwickelt», so Meyer.
Solche Daten könnten auch für die Behörden künftig nützlich sein, hat sich doch bei den jüngsten Diskussionen gezeigt, dass der Staat zu wenig präzise und aktuelle Daten hat, um bei einer allenfalls drohenden Strommangellage Sparmassnahmen anzuordnen.
Mit den Strompreiserhöhungen im kommenden Jahr könnte sogar noch mehr Strom gespart werden, wie eine Studie der ETH Zürich zeigt. Wurde der Strom 20 Prozent teurer, sank der Konsum um 10 bis 15 Prozent.