«Ich war überrascht, dass noch immer so viele Spenden zusammenkommen», sagt Thomas Wähling. Er hat einen Sammeltag in Uznach mitorganisiert. Zum Sammeln aufgerufen hatten drei private Hilfsvereine. Gesammelt wurde an mehreren Tagen und an verschiedenen Standorten: in Uznach im Kanton St. Gallen, in Pfäffikon und Lachen im Kanton Schwyz und in Ennenda im Kanton Glarus.
Er habe mit weniger Hilfsgütern gerechnet, sagt Thomas Wähling weiter. Er steht im Kirchgemeindehaus in Uznach. Draussen stehen die Menschen Schlange bis zum Parkplatz. In Bezug auf die Ukraine-Solidarität der Menschen in der Schweiz kommt er zum Schluss: «Es ist in den Köpfen der Menschen immer noch präsent. Es wird halt nicht mehr so öffentlich diskutiert.»
Man muss den Menschen eine konkrete Form von Hilfe zeigen, und dann sind sie bereit zu helfen.
Dieser Meinung ist auch Jürg Streuli, der Präsident des Vereins Hilfswerk Ukraine: «Wir erleben eine ungebrochene Solidarität. Man muss den Menschen eine konkrete Form von Hilfe zeigen, und dann sind sie bereit zu helfen.»
Situation in der Ukraine hat sich verändert
Jürg Streuli sieht die grösste Veränderung eher in der Ukraine. Für seine Kontaktleute in der Ukraine sei es viel schwieriger geworden, Helferinnen und Helfer vor Ort zu finden. Die Bedingungen im Krieg änderten fast täglich. «Man merkt: Die Menschen werden vom Krieg abgewetzt. Es braucht viel Unterstützung.» Sie hätten deshalb auch Leute aus der Schweiz vor Ort geschickt.
In Uznach brachten die Leute bis spät am Abend Taschen, Säcke und Kisten mit Hilfsgütern. Die Güter kamen danach in eine Zentrale und werden nun mit Lastwagen oder Kleintransportern in die Ukraine gebracht. Das Ziel sind Orte nahe an der Kriegsfront, dort, wo die Not am grössten ist.