«Unser Ziel ist es, so rasch wie möglich mit Hilfsgütern vor Ort zu sein», sagt Jörg Köhler. Er ist der Leiter des Amtes für Militär und Zivilschutz des Kantons St. Gallen und sortiert mit seinen Mitarbeitenden gerade Decken, Matratzen und anderes Material.
Wenn es geht, soll am Dienstagabend der erste Transport aus St. Gallen losgeschickt werden. «Die Erfahrung des Kantons St. Gallen ist: Wenn man auf den Bund wartet, dann wartet man zum Teil lange», sagt Jörg Köhler. Deshalb habe ihm Regierungsrat Fredy Fässler gesagt, er solle das Heft selber in die Hand nehmen.
Hilfe auch aus der Region Basel
In der Region Basel organisieren Freiwillige Hilfe für die Ukraine. Drei Fahrzeuge werden im Baselbiet mit Hilfsgütern beladen. Die Helfer wollen ihre vollen Namen nicht in den Medien sehen. Einer mit Vorname Patrick sagt jedoch gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF: «Praktisch vor unsere Haustüre sterben Menschen. Da müssen wir helfen und können nicht warten.»
Wir können nicht warten.
Man fahre so bald wie möglich mit den Hilfsgütern los, an die polnische-ukrainische Grenze. Die Aktion sei koordiniert und abgesprochen mit der ukrainischen Botschaft in Bern. «Wir rechnen damit, dass wir in 15 bis 20 Stunden an der Grenze sind und die Waren dort lokalen Helfern übergeben, die für den Weitertransport in die Ukraine sorgen.»
Gefragt sei derzeit vor allem medizinisches Material, Medikamente, Babynahrung, Hygieneartikel oder Windeln. Aber auch Powerbanks oder Taschenlampen wegen den vielen Stromausfällen seien wichtig.
Die Welle der Solidarität ist riesig
Organisiert habe man die Hilfsgüter aus der ganzen Region Basel über das Wochenende via Facebook und Whatsapp-Gruppen. «Die Welle der Solidarität ist riesig», freut sich Helfer Patrick, der auch selber für NGOs schon in Krisengebieten gearbeitet hat. Wichtig sei, dass man nun schnell handle, weil grosse Hilfsorganisationen noch eine gewisse Anlaufzeit bräuchten.
Angst um die eigene Sicherheit habe er nicht, erzählt Patrick, der sich in den nächsten Stunden zusammen mit fünf weiteren Fahrern aufmacht. Man fahre nur bis zur Grenze und nicht weiter. Ob noch weitere Fahrten folgen werden, sei offen. Vermutlich laufe die Hilfe dann aber über die ukrainische Botschaft in Bern.