Darum geht es: Der Süden Deutschlands hat mit schwerem Hochwasser zu kämpfen. Auch in der Schweiz haben starke Niederschläge zu zahlreichen Überschwemmungen, Erdrutschen und überfluteten Kellern geführt.
Die Situation in der Schweiz: Die Hochwassergefahr in der Nord- und Ostschweiz hat sich am Sonntagmittag leicht entspannt. Mit dem Nachlassen der Niederschläge habe ein Rückgang des Hochwassers eingesetzt. Die Gefahrenstufe wurde an mehreren Flüssen gesenkt, beim Hochrhein und Bodensee besteht aber weiterhin eine «erhebliche Gefahr», teilte der Bund mit.
Hochwasser in der Schweiz
-
Bild 1 von 7. Der Pegelstand mehrerer Flüsse wurde am Freitag und Samstag in der Ostschweiz aufgrund der ergiebigen Niederschläge kritisch. Bildquelle: BRK News.
-
Bild 2 von 7. Die Flüsse Thur und Sitter führten Hochwasser. Bildquelle: BRK News.
-
Bild 3 von 7. Thurgauerinnen und Thurgauer waren dazu angehalten, nicht zu nahe an die Ufer zu treten. Bildquelle: BRK News.
-
Bild 4 von 7. Feuerwehrleute pumpen Wasser ab an der Thur bei Frauenfeld. Bildquelle: KEYSTONE/Christian Merz.
-
Bild 5 von 7. Die Hochwasserlage bleibe weiter angespannt, teilt die Polizei mit. Bildquelle: BRK News.
-
Bild 6 von 7. Auch in Zurzach im Kanton Aargau ist das Wasser bedrohlich hoch gestiegen. Bildquelle: BRK News.
-
Bild 7 von 7. Ein Campingplatz ist von den Wassermassen bedroht. Bildquelle: BRK News.
Die Pegel der Sihl, der Aare unterhalb des Bielersees und des Walensees befänden sich nun auf der Gefahrenstufe 1 («keine oder geringe Gefahr»). Ebenfalls herabgesetzt wurden die Warnungen für die Thur und den Rhein am Ausfluss des Bodensees. Es gilt noch die Gefahrenstufe 2 («mässige Gefahr»).
Der Zürichsee und der Vierwaldstättersee erreichten am Samstag tagsüber ihren Höchststand. Sie befanden sich am Sonntag noch auf Gefahrenstufe 2, mit leicht sinkender Tendenz, hiess es.
Situation in Süddeutschland: Die Hochwasserlage spitzt sich in einigen Gebieten Baden-Württembergs zu. In der Nacht zu Montag waren wegen Überflutungen in der Stadt Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart nach Einschätzung des Landratsamts zahlreiche Menschen in Gefahr.
Die Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis rüstet sich nach dem Hochwasser am Wochenende für eine zweite Welle. Derzeit seien die Pegelstände zwar rückläufig, aber ab Montag werde ein erneuter Anstieg der Pegel auf ein ähnlich hohes Niveau von mehr als vier Metern erwartet, sagte eine Sprecherin der Gemeinde.
Heftige Unwetter haben am Sonntagabend zu Hochwasser im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg geführt. Die Lage sei vor allem in der Gemeinde Rudersberg angespannt, wie ein Sprecher der Polizei am frühen Montagmorgen sagte.
«In Rudersberg ist Land unter, alles ist überflutet», sagte er. Menschen seien in ihren Häusern eingeschlossen und werden von der Feuerwehr evakuiert. Die Lage sei noch komplett unübersichtlich, sagte der Sprecher.
In der bayrischen Stadt Regensburg wurde am Montagmorgen der Katastrophenfall ausgerufen, weil der Pegel an der Eisernen Brücke 5.80 Meter erreicht hat, wie die Stadt mitteilt. Ein Katastrophenfall werde ausgerufen, wenn es ein Schadensereignis gebe, das die Lebensgrundlage oder die Gesundheit einer Vielzahl der Menschen gefährde.
Opfer und Schäden: Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann in Offingen noch nicht gefunden. «Die Suche wird weiter fortgesetzt werden», sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen, als das Boot gekentert war.
Ein weiterer Feuerwehrmann ist am Sonntag in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. Er sei bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert und am frühen Morgen tot geborgen worden, teilte das Landratsamts Pfaffenhofen mit.
Hochwasser in Deutschland
-
Bild 1 von 8. Ein Feuerwehrmann geht im bayrischen Wertingen über eine überflutete Strasse. Bildquelle: KEYSTONE/DPA/Stefan Puchner.
-
Bild 2 von 8. Viele Strassen sind in Babenhausen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Unterallgäu überflutet. Bildquelle: Keystone/Nikolas Schäfers.
-
Bild 3 von 8. Die Wasserrettung ist in einer überschwemmten Strasse in Diedorf im schwäbischen Landkreis Augsburg im Einsatz. Bildquelle: Keystone/Sven Grundmann.
-
Bild 4 von 8. Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder macht sich in Diedorf ein Bild vor Ort. Söder sprach bei seinem Besuch von einer «extremen Belastung» für die Menschen und warnte: «Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.» . Bildquelle: Keystone/Karl-Josef Hildenbrand.
-
Bild 5 von 8. Die Wasserwacht in Babenhausen fährt mit einem Schlauchboot durch eine überflutete Strasse. Bildquelle: Keystone/Stefan Puchner.
-
Bild 6 von 8. Eine Luftaufnahme zeigt den überfluteten Ort Fischach in Bayern. Bildquelle: Keystone/Marius Bulling.
-
Bild 7 von 8. Bei Neustadt an der Donau im bayrischen Landkreis Kelheim ist der Fluss über die Ufer getreten. Bildquelle: Keystone/Sebastian Pieknik.
-
Bild 8 von 8. Im bayrischen Regensburg werden Schutzwände am Donauufer aufgebaut. Bildquelle: Keystone/Armin Weigel.
Am Sonntag brach in Oberbayern nach Angaben der Behörden ein Damm an zwei Stellen. Dieser schützt die Gemeinde Baar-Ebenhausen am Fluss Paar, einem Nebenfluss der Donau. Nach dem Dammbruch drohen im Landkreis weitere Überflutungen, Evakuierungen seien im Gange.