Die Schweiz hat eine Störung erreicht, die zeitweise kräftige Regengüsse, Gewitter und sogar Hagel auslösen soll. Das Bundesamt für Umwelt hat eine Warnung vor Hochwassern am Hochrhein und für die Thur herausgegeben. Auch an anderen Gewässern könnte es zu Hochwasser kommen. Felix Blumer von SRF Meteo gibt über die momentane Lage Auskunft.
Gilt die Hochwasserwarnung immer noch?
Ja. Die Pegelstände werden bis am Samstagmittag besonders in der Ostschweiz und den zentralen und östlichen Bergen entlang weiter ansteigen.
Wo regnet es gerade und in den nächsten Stunden in der Schweiz?
Wann wird mit den grössten Regenmengen gerechnet?
Die grössten Regenmengen fallen bis am Samstagmorgen. Danach gibt es nur noch vereinzelte Schauer. Allerdings muss von Sonntagmittag bis Montag gegen Abend in den gleichen Gebieten nochmals mit grösseren Regenmengen gerechnet werden.
Da im Mai und Juni die Niederschlagsereignisse meist grossflächiger sind als die oft lokalen Schauer und Gewitter in den Hochsommermonaten, sind Hochwasser Ende Mai keine Seltenheit.
Sind solche Hochwasserlagen Ende Mai ungewöhnlich?
Die Monate Mai und Juni sind zusammen mit Juli und August die regenreichsten Monate in unserem Land. Da im Mai und Juni die Niederschlagsereignisse meist grossflächiger sind als die oft lokalen Schauer und Gewitter in den Hochsommermonaten, sind Hochwasser Ende Mai keine Seltenheit. Oft wird die Hochwassersituation Ende Frühling und im Frühsommer noch durch viel Schmelzwasser aus den Alpen verschärft.
Wie sieht es in den Alpen aus?
Am Freitagmorgen liegt die Schneefallgrenze im Bereich zwischen 1500 und 2000 Metern. Bei kräftigen Schauern kann die Schneefallgrenze sogar lokal noch tiefer sinken. Einige Alpenpässe müssen deshalb voraussichtlich wieder gesperrt werden. Oberhalb von rund 2200 Metern muss bis am Samstagmorgen mit einem Schneezuwachs von 30 bis 80 Zentimetern gerechnet werden, punktuell noch mehr.
Also wird das Schmelzwasser die Situation verschärfen?
Weil die Berge meist bis in einen Höhenbereich von rund 2000 Metern ausgeapert – das heisst geschmolzen – sind, bleibt das Schmelzwasser bis am Samstagmittag überschaubar. Kritischer könnte die Situation von Sonntag auf Montag werden, steigt doch die Schneefallgrenze in einen Bereich zwischen 2000 und 2500 Metern. Allerdings muss dafür die Situation am Samstag neu und detailliert analysiert werden. Eine allfällige Hochwassergefahr ist stark von der Zugbahn der Tiefdruckgebiete am Wochenende abhängig und auch von den Schneemengen, die bis am Samstagmittag gefallen sind.
Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen gibt es nun endlich einen Hoffnungsschimmer.
Bald ist Sommerbeginn: Wann hört das Regenwetter endlich auf und wird es frühsommerlich warm und sonnig?
Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen gibt es nun endlich einen Hoffnungsschimmer. Schon zum Wochenbeginn erreicht ein Hoch vom Atlantik Westeuropa. Es dehnt sich voraussichtlich zur Wochenmitte bis zu uns aus. Allerdings sind Prognosen über einen Zeitraum von rund einer Woche immer noch mit grösseren Unsicherheiten behaftet. Und: Da sich auf das zweite Juni-Wochenende eine Südströmung über den Alpen abzeichnet, sind selbst Hitzewerte nicht auszuschliessen.