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Hochwasser-Alarm in Deutschland
Aus Tagesschau vom 02.06.2024.
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Hochwasser Unwetterlage in der Schweiz nicht gebannt

Im Süden von Deutschland gilt der Katastrophenfall. In der Schweiz besteht Hochwassergefahr am Bodensee und Hochrhein.

Darum geht es: Der Süden Deutschlands hat mit schwerem Hochwasser zu kämpfen. Auch in der Schweiz haben starke Niederschläge zu zahlreichen Überschwemmungen, Erdrutschen und überfluteten Kellern geführt.

Wetteraussichten für die Schweiz

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An den meisten Orten werde sich die Situation in bald entspannen, sagt Simon Eschle von SRF Meteo. «Am Nachmittag gibt es noch einige kräftige Schauer, aber in den kommenden Tagen sei Regen nur noch lokal ein Thema und die Hochwassersituation entspanne sich.

Angespannt bleibe die Situation vor allem noch am Bodensee (Gefahrenstufe 3) und wohl noch etwas beim Zürich -und Vierwaldstättersee. Diese Seen sind momentan auf Gefahrenstufe 2. Denn: «In den nächsten Tagen wird es wärmer, da schmilzt auch der Schnee, das kann das Absinken der Pegel verlangsamen», sagt Eschle. Lokal könnte es bei erneutem Regen auch zu Erdrutschen kommen. «Das ist die grösste Gefahr der kommenden Tage.»

In Deutschland verhält sich das Wetter ähnlich wie in der Schweiz. Am Nachmittag kann es zu kräftigen Schauern kommen und lokal kann innert kurzer Zeit viel Regen fallen. Die Situation sollte sich aber im Laufe der Woche entspannen.

Die Situation in der Schweiz: Die Hochwassergefahr in der Nord- und Ostschweiz hat sich am Sonntagmittag leicht entspannt. Mit dem Nachlassen der Niederschläge habe ein Rückgang des Hochwassers eingesetzt. Die Gefahrenstufe wurde an mehreren Flüssen gesenkt, beim Hochrhein und Bodensee besteht aber weiterhin eine «erhebliche Gefahr», teilte der Bund mit.

Die Pegel der Sihl, der Aare unterhalb des Bielersees und des Walensees befänden sich nun auf der Gefahrenstufe 1 («keine oder geringe Gefahr»). Ebenfalls herabgesetzt wurden die Warnungen für die Thur und den Rhein am Ausfluss des Bodensees. Es gilt noch die Gefahrenstufe 2 («mässige Gefahr»).

Vermehrte Steinschläge bei Brienz/Brinzauls (GR)

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Die heftigen Niederschläge haben oberhalb von Brienz GR zu vermehrten Block- und Steinschlägen aus der Rutschung geführt. Für das Dorf besteht laut Behördenangaben vom Freitagnachmittag keine Gefahr. Die Gemeindeverwaltung Brienz/Brinzauls wies die Bevölkerung auf X darauf hin, sich an die Sicherheitszone zu halten.

Mitte März waren einige tausend Kubikmeter Felsmaterial oberhalb der Gemeinde abgestürzt. Das Bündner Bergdorf wurde dabei verschont. Für die Bewohnenden bestand keine Gefahr. Brienz wurde am 12. Mai 2023 evakuiert. Aus dem mächtigen Berghang oberhalb des Dorfes drohten bis zu zwei Millionen Kubikmeter Gestein abzustürzen, das Volumen von 2000 Einfamilienhäusern. In der Nacht auf den 16. Juni 2023 gingen 1.2 Millionen Kubikmeter Fels als gewaltiger Schuttstrom ab. Dieser stoppte kurz vor dem Dorf und liess es unbeschädigt. Anfangs Juli kehrten die Brienzerinnen und Brienzer in ihre Häuser zurück.

Der Zürichsee und der Vierwaldstättersee erreichten am Samstag tagsüber ihren Höchststand. Sie befanden sich am Sonntag noch auf Gefahrenstufe 2, mit leicht sinkender Tendenz, hiess es.

Schweizer Feuerwehren im Dauereinsatz

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Die Zürcher Feuerwehren mussten bis am Samstagmorgen 200 Mal wegen Wasser in Gebäuden oder überfluteten Strassen ausrücken. Besonders betroffen sei das Zürcher Oberland sowie Zell und Turbenthal gewesen, schrieb Schutz&Rettung Zürich auf dem Kurznachrichtendienst X. Auch auf dem Gebiet der Stadt Zürich sei die Berufsfeuerwehr einige Male wegen Wasserschäden ausgerückt.

Im Kanton Thurgau gingen bis am Samstagmittag mehr als 150 Schadenmeldungen ein. In den meisten Fällen seien die Feuerwehren wegen überfluteter Keller aufgeboten worden, teilte die Kantonspolizei mit. An einigen Orten seien die Thur und kleinere Bäche über die Ufer getreten und auch Erdrutsche seien gemeldet worden. Verletzt wurde niemand.

Im Kanton St. Gallen koordinierte die Notrufzentrale rund 90 Feuerwehreinsätze, wie es bei der Kantonspolizei auf Anfrage hiess. Betroffen gewesen sei vor allem der nördliche Teil des Kantons.

Im Kanton Zug standen mehrere Hauseingänge, Keller und Waschküchen unter Wasser. Die Polizei registrierte 15 Meldungen. Viel Wasser sammelte sich auch auf der Autobahn A14 zwischen Baar und Zug, wie die Zuger Polizei weiter mitteilte. Der Zugersee und Ägerisee seien an einigen Stellen über die Ufer getreten.

Situation in Süddeutschland: Die Hochwasserlage spitzt sich in einigen Gebieten Baden-Württembergs zu. In der Nacht zu Montag waren wegen Überflutungen in der Stadt Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart nach Einschätzung des Landratsamts zahlreiche Menschen in Gefahr.

Die Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis rüstet sich nach dem Hochwasser am Wochenende für eine zweite Welle. Derzeit seien die Pegelstände zwar rückläufig, aber ab Montag werde ein erneuter Anstieg der Pegel auf ein ähnlich hohes Niveau von mehr als vier Metern erwartet, sagte eine Sprecherin der Gemeinde.

Heftige Unwetter haben am Sonntagabend zu Hochwasser im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg geführt. Die Lage sei vor allem in der Gemeinde Rudersberg angespannt, wie ein Sprecher der Polizei am frühen Montagmorgen sagte.

«In Rudersberg ist Land unter, alles ist überflutet», sagte er. Menschen seien in ihren Häusern eingeschlossen und werden von der Feuerwehr evakuiert. Die Lage sei noch komplett unübersichtlich, sagte der Sprecher.

In der bayrischen Stadt Regensburg wurde am Montagmorgen der Katastrophenfall ausgerufen, weil der Pegel an der Eisernen Brücke 5.80 Meter erreicht hat, wie die Stadt mitteilt. Ein Katastrophenfall werde ausgerufen, wenn es ein Schadensereignis gebe, das die Lebensgrundlage oder die Gesundheit einer Vielzahl der Menschen gefährde.

Opfer und Schäden: Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann in Offingen noch nicht gefunden. «Die Suche wird weiter fortgesetzt werden», sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen, als das Boot gekentert war.

Ein weiterer Feuerwehrmann ist am Sonntag in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. Er sei bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert und am frühen Morgen tot geborgen worden, teilte das Landratsamts Pfaffenhofen mit. 

Am Sonntag brach in Oberbayern nach Angaben der Behörden ein Damm an zwei Stellen. Dieser schützt die Gemeinde Baar-Ebenhausen am Fluss Paar, einem Nebenfluss der Donau. Nach dem Dammbruch drohen im Landkreis weitere Überflutungen, Evakuierungen seien im Gange.

Bahnverkehr beeinträchtigt

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Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilt mit: «Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt.»

Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren. Auch der Nahverkehr in Bayern bleibe stark beeinträchtigt. Für die Nacht wurden in Stuttgart, Nürnberg und München für Reisende Aufenthaltszüge eingerichtet.

Tagesschau, 02.06.2024, 13:00 Uhr ; 

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