- Etwa jede vierte erwachsene Person in der Schweiz wechselt Ende Jahr die Krankenkasse – viel mehr als im Vergleich zu den Vorjahren.
- Grund dafür ist vor allem der Anstieg der Krankenkassenprämien.
- Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Comparis.
Der Anteil der Krankenkassenwechslerinnen und -wechsler bewegte sich bisher jeweils im einstelligen Prozentbereich, gab Comparis am Donnerstag bekannt. Nun gaben 843 von 3156 befragten Personen – rund 27 Prozent aus allen Regionen der Schweiz – an, Ende Jahr die Grundversicherung zu wechseln.
In der Schweiz steigen im kommenden Jahr die Prämien für die Krankenkassen-Grundversicherung um durchschnittlich 6.6 Prozent. Besonders wechselfreudig sind die Romands, wo 31 Prozent der Befragten 2023 bei einer anderen Krankenkasse versichert sind. In der Deutschschweiz beträgt der Anteil der Wechsler 25 Prozent und im Tessin 18 Prozent.
Prämienanstieg als wichtigsten Wechselgrund
61 Prozent der Wechselnden bezeichneten den Prämienanstieg als wichtigen oder sehr wichtigen Grund. 47 Prozent der Wechselwilligen bekannten sich als notorische Umsteigende. 44 Prozent der Wechselnden gaben an, schlechter Service bei der bisherigen Kasse sei der zentrale Grund fürs Umsteigen. 69 Prozent der Wechselnden behalten ihre Franchise beim neuen Anbieter.
Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly wird in der Mitteilung mit der Aussage zitiert, er sei überrascht über das Ausmass des Wechsels. Die Inflation habe wohl den Spardruck zusätzlich erhöht.
KPT mit grösstem Kundenzuwachs
Anteilmässig besonders gross ist der Wechsel von Personen, die von Assura und Atupri zur KPT wechseln. Diese Kasse zeichnet sich als grösste Gewinnerin beim Kundenzuwachs ab. Das von Comparis mit der Umfrage beauftragte Marktforschungsinstitut stellte auch fest, dass viele Versicherte von Visana zu Helsana wechseln. Laut Comparis wird KPT nach eigenen Angaben im kommenden Jahr rund 40 Prozent mehr Kunden haben als im laufenden Jahr.