Am Montag wird die Pflicht zum Homeoffice gelockert, und es werden wieder mehr Präsenzveranstaltungen an Universitäten möglich. Das freut Angestellte und Unternehmen.
Die Homeoffice-Zeit war eine hohe Belastung und hat dem Personal viel Flexibilität abverlangt.
So dürfte die Rückkehr an den Arbeitsplatz für Angestellte von Unis und Fachhochschulen sehr willkommen sein, wie Anna-Lea Imbach von der Gewerkschaft VPOD erklärt: «Die Homeoffice-Zeit war eine hohe Belastung und hat dem Personal viel Flexibilität abverlangt.»
Es sei nicht leicht gewesen, von einem Tag auf den anderen Onlinevorlesungen zu organisieren und die Studierenden nur auf Distanz zu betreuen. Zudem leide ohne persönlichen Kontakt die Unterrichtsqualität.
Digitale Formate nicht einfach übernehmen
«Bildung ist ein Prozess», erklärt die Bildungsgewerkschaftlerin. «Ansonsten hätten wir längst keine Hochschulen mehr und würden stattdessen einfach Bücher lesen.»
Es sei deshalb wichtig, dass Lehrformate aus der Homeoffice-Zeit nicht einfach aus Kostengründen beibehalten würden. Vielmehr sollen pädagogisch-didaktische Überlegungen im Vordergrund stehen.
Corona verändert Bankenbranche
Auch Balz Stückelberger vom Arbeitgeberverband der Banken freut sich, dass die Bankangestellten nun ins Büro zurückkehren dürfen. Doch Corona habe Folgen: Auch künftig würden mehr Leute als früher zu Hause arbeiten. Dies allerdings mit Mass.
Zu viel Homeoffice führt zu Isolation und zur Entfremdung vom Arbeitgeber.
Die Grenze für ein vernünftiges Homeoffice liege bei etwa 40 bis 50 Prozent des Arbeitsanteils, erläutert Stückelberger. «Bei Leuten, die mehrheitlich zu Hause arbeiten, überwiegen die Nachteile. Das führt zu Isolation, Entgrenzung und zur Entfremdung vom Arbeitgeber.»
In Zukunft wird sich also ein neues Gleichgewicht zwischen dem Homeoffice und der Arbeit im Büro und im Hörsaal einpendeln müssen.