Das Zivilstandesamt der Stadt Zürich hat seit dem 1. Juli reichlich zu tun: 250 gleichgeschlechtliche Paare haben dort bereits einen Termin reserviert, um sich trauen zu lassen oder ihre eingetragene Partnerschaften in eine Ehe zu überführen.
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Bild 1 von 3. Luca Morreale (links) und Stefano Perfetti lassen heute ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln. Bildquelle: SRF/Mirjam Fuchs.
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Bild 2 von 3. Stefano Perfetti und Luca Morreale (ganz rechts) sind eines von 26 gleichgeschlechtlichen Paaren, die heute in der Stadt Zürich angemeldet sind. Nur 2 von diesen 26 Paaren werden getraut, die Mehrheit wandelt ihre Partnerschaft um. Bildquelle: SRF/Mirjam Fuchs.
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Bild 3 von 3. Insgesamt haben sich bei der Stadt Zürich 250 Paare für eine Umwandlung angemeldet. Nur ein kleiner Teil der 1400 eingetragenen Partnerschaften in der Stadt Zürich hat folglich einen Termin auf dem Standesamt vereinbart. Bildquelle: SRF/Mirjam Fuchs.
Für die ersten zwei Paare geht schon am ersten möglichen Tag der Ehewunsch in Erfüllung. Roland Peterhans vom Stadtzürcher Zivilstandesamt sagt: «Am 1. Juli geht's wirklich richtig los: Wir haben zwei gleichgeschlechtliche Trauungen, und vor allem haben wir 24 Umwandlungen von Partnerschaften in Ehen.» Und auch in den Städten Basel, Bern oder Winterthur ist der Andrang recht gross.
Andrang auf dem Land ist klein
Anders sieht es in ländlicheren Gebieten aus: Im Kanton Appenzell Innerrhoden hat sich bislang kein einziges gleichgeschlechtliches Paar gemeldet, das eine Ehe schliessen will. Im Kanton Nidwalden sind es für diesen Monat immerhin sechs Paare. Der 1. Juli löst hier keinen grossen Andrang aus.
Ich habe schon viele schöne, positive Erfahrungen mit gleichgeschlechtlichen Paaren gemacht, die alle immer sehr glücklich sind.
Das grösste Interesse besteht gemäss den Zahlen daran, dass Paare ihre eingetragene Partnerschaft in eine echte Ehe umwandeln wollen – weil dies auch rechtliche Vorteile bringt: Mit dem Gang zum Standesamt erhalten homosexuelle Paare das Recht, gemeinsam Kinder zu adoptieren. Die Ehe bietet ihnen auch Zugang zur erleichterten Einbürgerung. Für lesbische Paare wird ausserdem die Samenspende ermöglicht.
Nicht nur rechtliche Aspekte
Aber auch die Gefühle spielten eine wichtige Rolle, sagt Peterhans. Deshalb hilft der Zürcher Zivilstandesbeamte auch gerne gleichgeschlechtlichen Paaren dabei, die Hochzeitsglocken läuten zu lassen: «Ich habe schon viele schöne, positive Erfahrungen mit gleichgeschlechtlichen Paaren gemacht, die alle immer sehr glücklich sind, wenn sie das machen können.»
Peterhans denkt, dass dieser Tag, an dem endlich die Ehe geschlossen werden kann, ein vergleichbares Highlight werden dürfte. Vor allem in den Schweizer Städten dürften ab Freitag feiernde gleichgeschlechtliche Paare anzutreffen sein. Gut möglich zudem, dass homosexuelle Paare bald auch in den ländlichen Kantonen die Ehe für sich entdecken.