- Mehr als 2000 Menschen haben in der Stadt St. Gallen an einer Kundgebung gegen den geplanten Abbau von 440 Stellen in den St. Galler Spitälern protestiert.
- Im September wurde bekannt, dass der Verwaltungsrat der Spitalverbunde durch verschiedene Massnahmen jährlich 60 Millionen Franken einsparen will.
- Die Teilnehmenden des jüngsten Protests haben nun einen Stopp der Entlassungen gefordert.
Für die Kundgebung besammelte sich die Menge auf dem Kornhausplatz und bewegte sich dann in einem langen Demonstrationszug durch die Altstadtgassen. Auf Transparenten hiess es «Wir trauern um unser Spital», «Zu Tode gespart» oder «Weniger Personal – gleich viel Arbeit».
Die eigentliche Veranstaltung mit mehreren Reden fand dann in der Marktgasse statt. Die St. Galler Stadtpolizei schätzte die Menge auf über 2000 Personen, die Veranstalter nannten die Zahl von 3000.
«Es sind nicht die Angestellten, die die Defizite in den Spitälern verursacht haben», sagte Cornelia Hartmann, Präsidentin des Pflegeverbandes St. Gallen-Thurgau-Appenzell. Die Situation sei paradox: Bund und Kantone investierten Millionen von Franken, um mehr Pflegepersonal auszubilden – gleichzeitig würden solche Stellen in den St. Galler Spitälern abgebaut.
«Die Entlassungen müssen gestoppt werden», verlangte Hartmann. Zu den weiteren Forderungen gehört, dass die Anliegen der Basis künftig in die Entscheidungsprozesse integriert werden.
Der geplante Abbau soll dem Verwaltungsrat der Spitalverbunde zufolge in erster Linie bei Supportfunktionen und in der Administration erfolgen. Betroffen sei aber auch der Kernbereich von Medizin und Pflege, hiess es bei der Ankündigung. Inzwischen ist bekannt, dass im Kantonsspital in der Pflege Kosten im Umfang von 120 Vollzeitstellen eingespart werden müssen.