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Mehrere hundert Personen haben demonstriert
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 23.10.2023. Bild: SRF/Nicolas Ledergerber
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Stellenabbau Emotionen gehen bei St. Galler Pflegepersonal hoch

Rund 440 Stellen werden bei den St. Galler Spitälern gestrichen. Der Frust beim Personal ist gross.

Der Hintergrund: Rund 440 Stellen sollen bei den St. Galler Spitälern abgebaut werden. Dies wurde vor vier Wochen bekannt. «Die finanzielle Lage der St. Galler Spitäler per Mitte 2023 ist dramatisch», liess sich Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn in der Mitteilung zitieren, in welcher der Stellenabbau bekannt gegeben wurde. Nur wenige Monate zuvor – im Juni – hatte die St. Galler Stimmbevölkerung einer weiteren Finanzspritze für die Spitäler zugestimmt.

An jedem Arbeitstag brauche ich meine Stationssekretärin, meine Rotkreuz-Helferinnen, meine Reinigungsfrau, meine Logistiker. Ich brauche sie an meiner Seite, damit ich meine Arbeit gut machen kann.
Autor: Anonym Pflegende

Die Kundgebung: Mehrere hundert Personen nahmen an der Kundgebung teil. Sie fand auf dem Areal des Kantonsspitals St. Gallens statt, hier sollen rund 260 der 440 Stellen gestrichen werden. Aufgerufen hatten verschiedene Personalverbände und Gewerkschaften. Wenn so viel Stellen gestrichen würden, sei es demotivierend für die Mitarbeitenden, sagt Edith Wohlfender, Geschäftsleiterin der Ostschweizer Sektion des Berufsverbandes der Pflegefachleute, SBK. «Es kann nicht sein, dass man im jetzigen Umbruch nur rein betriebs-ökonomisch handelt. Das macht mich wahnsinnig wütend.»

Demonstrierende mit Plakaten
Legende: Der Stellenabbau habe «Auswirkungen auf die ganze Arbeitsmoral, bis hin auch zur Versorgungsqualität». SRF/Nicolas Ledergerber

Die Forderungen: Die Angestellten fordern, dass der Stellenabbau nicht zulasten der Gesundheit gehen dürfe – nicht bei den Angestellten und nicht bei den Patientinnen und Patienten. In ihren Augen ist der Abbau, in Zeiten des Fachkräftemangels, unverständlich. Sie weisen darauf hin, dass es schon jetzt zu wenig Personal gebe, was zum Beispiel zu massiven Überstunden führe.

Man sollte jetzt investieren, damit möglichst genug Personal ausgebildet wird und im Beruf bleibt. Und parallel hat man solche Horrorbotschaften.
Autor: Cornelia Hartmann Präsidentin SBK

Der Stellenabbau: Die Verantwortlichen betonen, dass bis Anfangs November alle Angestellten Gewissheit haben sollen, ob ihre Stelle gekündigt oder gekürzt wird. Ein grosser Diskussionspunkt dabei ist, ob es auch Pflegestellen «am Bett» trifft. Die Spitalleitung betont, dass vor allem andere Stellen betroffen sein werden. Die Vertretungen der Pflegenden widersprechen: Es sei auch bei Pflegenden zu Kündigungen gekommen. Zudem merke man einen Abbau bei anderen Stellen automatisch auch in der Pflege.

Wichtige Entscheide zu den St. Galler Spitälern

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Die St. Galler Spitäler sind schon lange ein Sorgenkind des Kantons. Die wichtigsten Entscheide der letzten Jahre:

  • 2014: Die Bevölkerung spricht rund eine Milliarde Franken für die Erneuerung und Erweiterung von sechs Spitälern im Kanton.
  • 2020: Der Kantonsrat beschliesst die Schliessung von vier der neun Spitäler. Einige sollen zu Gesundheits- und Notfallzentren werden.
  • 2022: Das Spital Walenstadt wird an das Kantonsspital Graubünden verkauft.
  • 2023: Die Regierung stellt ihre Pläne vor, die vier St. Galler Spitalverbunde zu einem zu fusionieren. Dies wird frühestens 2025 der Fall sein.

Regionaljournal Ostschweiz, 23.10.2023, 17:30 Uhr ; 

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