- Im Bundesasylzentrum von Boudry (NE) ist ein Fall von Hautdiphtherie aufgetreten.
- Beim Betroffenen handelt es sich um einen Asylbewerber im Teenageralter.
- Gemäss einer Mitteilung der Neuenburger Behörden wurden medizinische Abklärungen eingeleitet, nachdem ein Asylbewerber verdächtige Hautwunden aufgewiesen hatte.
Nach der Bestätigung der Diagnose einer Hautdiphtherie sei der Betroffene im Spital behandelt worden. Sein Zustand sei stabil. Die Kontaktpersonen aus dem Umfeld des Erkrankten seien isoliert und getestet worden.
Präventiv seien die Asylbewerber sowie das Personal einer dreitägigen Antibiotika-Prophylaxe unterzogen worden und hätten eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Am Freitag war zudem ein Fall der gefährlicheren Rachendiphtherie im Bundesasylzentrum Kreuzlingen bekannt geworden. Der Diphtherie-Erreger kann die oberen Atemwege befallen, und manche Stämme der Bakterien produzieren ein Gift (Diphtherietoxin), das zu gefährlichen Komplikationen und Spätschäden führen kann. Die Sterblichkeit bei Rachendiphtherie ist mit bis zu 50 Prozent hoch.
Anfangs August war im Bundesasylzentren Bern bei acht Personen Rachendiphtherie festgestellt worden. Im Bundesasylzentrum Kreuzlingen gab es zwei Fälle von Hautdiphtherie.
Diphtherie ist weltweit verbreitet, in der Schweiz jedoch dank der allgemein eingeführten Impfung nach den Epidemien in den 1930er-Jahren weitgehend verschwunden.