Es beginnt in der Regel mit Fieber, Husten und Schnupfen. Später steigt das Fieber und es treten die für die Krankheit typischen roten Flecken auf. Zuerst im Gesicht, später am ganzen Körper: eine Infektion mit Masern.
Zwei Jahre lang war es ruhig
Zwei Jahre lang traten im Kanton Zürich keine Fälle von Masern auf. Zwei Jahre lang – während der Corona-Pandemie. Die Corona-Massnahmen zeigten offenbar auch Wirkung gegen eine Ausbreitung der Masern.
Nun aber sind mehrere Fälle der Infektionskrankheit aufgetreten. Von einem Ausbruch der Krankheit zu sprechen, ist für die Zürcher Kantonsärztin Christiane Meier jedoch übertrieben.
Genaue Zahlen gibt Meier nicht bekannt. In den letzten Wochen seien aber verschiedene Meldungen eingegangen, teilt die Kantonsärztin auf Anfrage von Radio SRF mit. Die Anzahl dürfte indes kleiner sein als zehn. «Das beunruhigt uns im Moment noch nicht so. Aber es zeigt, dass wir noch gewisse Impflücken haben», sagt Meier.
Es sind denn auch bewusst nicht geimpfte Personen, die aktuell von der Krankheit betroffen sind. Oder solche, die davon ausgingen, dass sie früher einmal geimpft worden waren. Auch gibt es Personen, die dachten, als Kind eine Masern-Erkrankung durchgemacht zu haben.
Impfstatus überprüfen
Die Zürcher Kantonsärztin rät Erwachsenen deshalb, ihre Masernimpfung zu überprüfen beziehungsweise das Impfbüchlein zu konsultieren. Weiter rät die Expertin, sich grundsätzlich oder im Zweifelsfall erneut impfen zu lassen.
Sollte man sich nämlich mit Masern anstecken, muss es nicht bei einem leichten Verlauf bleiben. Masern verursachen immer wieder auch schwere Verläufe. Eine Komplikation im Zusammenhang mit der Virusinfektion kann gemäss Bundesamt für Gesundheit BAG zu einer Hirnentzündung führen (1 auf 1000 Fälle). Deutlich häufiger ist eine Lungenentzündung (10 bis 60 auf 1000 Fälle). Ebenso können Masernkomplikationen gelegentlich zum Tod führen.
Die Zürcher Kantonsärztin Christiane Meier rät deshalb nicht nur Erwachsenen, ihren Impfstatus zu überprüfen – vielmehr hat sie sich auch an die Spitäler gewandt. «Wir haben sie per Mail informiert, dass es im Moment vermehrt Masern hat und sie ihre Leute dementsprechend sensibilisieren sollen.»
Das Universitätsspital Zürich ist gerüstet
Am Zürcher Universitätsspital will man nun noch stärker schauen, noch mehr auf entsprechende Vorkehrungen achten. Dies, obwohl im USZ bereits jetzt schon strenge Regeln diesbezüglich gelten. Das sagt der leitende Arzt an der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene, Huldrych Günthard. «Wenn jemand mit solchen Symptomen ins Spital kommt, wird die Person im Notfall sofort isoliert, bis man das ausschliessen kann.»
Das Universitätsspital hat in den letzten Wochen drei Fälle von Masern behandelt. Zurzeit sind keine von Masern betroffenen Patienten im Spital.