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Inselgruppe unter Druck Muss Berner Inselspital bald um Geld bitten?

Rote Zahlen, weniger Patientinnen und Patienten: Die Inselgruppe steht finanziell unter Druck. Braucht sie finanzielle Unterstützung durch den Kanton Bern?

Die Berner Inselgruppe steht seit einigen Jahren finanziell nicht gut da: In den letzten zwei Jahren schrieb die Gruppe einen Verlust von 80 beziehungsweise 113 Millionen Franken. Nun zeigen Recherchen von SRF: Auch im laufenden Jahr sieht es finanziell schlecht aus.

Gebäude Berner Inselspital.
Legende: «Aktuell evaluiert die Inselgruppe zusätzlich notwendige Massnahmen», schreibt die Inselgruppe an SRF. KEYSTONE/Marcel Bieri

Quellen berichten von einem hohen Defizit bereits im ersten Quartal. Die Inselgruppe schreibt auf Anfrage von SRF, dass sie zu Finanzzahlen während des Jahres keine Stellung nimmt.

«Finanzielle Situation weiterhin schwierig»

Aber: Aufgrund der Spitalschliessungen Tiefenau und Münsingen habe man im Vergleich zu den Vorjahren weniger Patientinnen und Patienten behandelt: «Insgesamt sind die Fallzahlen unter den Erwartungen und die finanzielle Situation ist weiterhin schwierig.»

Da stellt sich die Frage, ob die Inselgruppe eine Sanierung gestartet hat. Das Unternehmen schreibt dazu, man setze laufend Massnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation um. Und: «Aktuell evaluiert die Inselgruppe zusätzlich notwendige Massnahmen.»

Keine weiteren Spitalschliessungen

In Bezug auf die finanzielle Situation stehe die Gruppe in engem Kontakt mit der Berner Kantonsregierung. «Bereits ausgeschlossen wurden weitere Spitalschliessungen», schreibt die Inselgruppe weiter.

Eingang Spital Tiefenau in Bern.
Legende: Nachdem die Spitäler Tiefenau (Bild) und Münsingen 2023 geschlossen wurden, hat die Inselgruppe weniger Patientinnen und Patienten behandelt. KEYSTONE/Anthony Anex

Offen bleibt, ob das Unternehmen beim Kanton um finanzielle Unterstützung bitten wird: «Wir prüfen zurzeit alle möglichen Massnahmen – auch eine allfällige Unterstützung beziehungsweise Verbesserung der Rahmenbedingungen durch den Kanton.»

«Würde den Staatshaushalt in Mitleidenschaft ziehen»

«Wir verfolgen die Situation bei der Inselgruppe sehr genau», sagt Christoph Zimmerli, Präsident der bernischen Gesundheits- und Sozialkommission. «Es würde uns Bauchschmerzen machen, wenn die Insel einen Antrag auf finanzielle Unterstützung an den Kanton stellen würde.»

Rettungsschirm für Spitäler – auch für die Inselgruppe?

Box aufklappen Box zuklappen

Das Berner Kantonsparlament hat am Dienstag einen 100 Millionen Franken teuren Rettungsschirm für die Spitäler aufgespannt. Das Geld soll zur Liquiditätssicherung dienen. Der Entscheid fiel mit 147 zu 2 Stimmen bei 3 Enthaltungen.

Diese 100 Millionen würden wohl kaum auch noch für die Inselgruppe reichen. Müsste der Kanton der Insel unter die Arme greifen, bräuchte es einen zusätzlichen Kredit. Der Präsident der Gesundheitskommission des Parlaments, Christoph Zimmerli, spricht denn auch von einem «Fass ohne Boden».

Denn: Der Kanton Bern stehe in der Pflicht, der Insel zu helfen, schliesslich sei «das Inselspital im höchsten Masse versorgungsrelevant», so Zimmerli. Wenn der Kanton Bern die Insel unterstützen würde, würde das den bernischen Staatshaushalt aber arg in Mitleidenschaft ziehen.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 11.06.2024, 17:30 Uhr ; 

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