- Die Organisatoren des Genfer Autosalons haben beschlossen, die Veranstaltung aufzugeben.
- Die Autoindustrie benötige heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung, teilten die Organisatoren mit.
- Der Traditionsanlass war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte er in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden.
Die Organisatoren sind bei den Vorbereitungen für die nächste Ausgabe auf Schwierigkeiten gestossen. Als sie die Autohersteller angefragt hätten, um die Ausgabe 2025 vorzubereiten, «hatten wir den Eindruck, uns gegen den Markt zu stellen», sagte Alexandre de Senarclens, Präsident der Stiftung des Internationalen Automobil-Salons Genf, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA
Der Autosalon fand in diesem Jahr unter dem Namen Geneva International Motor Show (GIMS) statt. Nach vier Jahren Abwesenheit aufgrund der Corona-Pandemie gab er sein Comeback – allerdings im Kleinformat. Er wurde von elf auf sieben Tage verkürzt.
Organisatoren waren mit letzter Ausgabe zufrieden
Die Organisatoren hofften auf rund 200'000 Besucherinnen und Besucher. Vor der Corona-Pandemie waren es noch mehr als 600'000 gewesen. Die Ausgabe 2024 des Salons sei eigentlich vielversprechend gewesen, sagte Generaldirektor Sandro Mesquita. Es sei gelungen, rund 30 Aussteller, 2000 Journalisten und zahlreiches Publikum zu versammeln.
Das Ziel für 2025 habe darin bestanden, die Grösse der Veranstaltung zu verdoppeln. Aber «die Signale, die wir erhalten haben, waren schlecht», sagte Mesquita.
Der Autosalon fand jeweils Anfang März im Messekomplex Palexpo statt. Er galt lange Zeit als eine der weltweit wichtigsten Automobilfachmessen.
Ich bedaure dies für die Ausstrahlung von Genf und der Schweiz als Schaufenster für Innovation und Prestige in der Automobilindustrie.
Bundesrat Guy Parmelin bedauert das Ende des Genfer Autosalons. «Die Entscheidung der Organisatoren, den Internationalen Automobil-Salon zu beenden, erfolgt in einem Umfeld, das weitaus turbulenter ist als in den erfolgreichen Jahren dieses Anlasses», sagte Parmelin gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. «Ich bedaure dies für die Ausstrahlung von Genf und der Schweiz als Schaufenster für Innovation und Prestige in der Automobilindustrie», fuhr der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) fort. «Dieses Ende sollte vor allem als eine Gelegenheit betrachtet werden werden, diese Trümpfe anders einzusetzen, im Dienste der Mobilität von morgen, die unverzichtbar ist», fügte der Waadtländer hinzu.