- Rund 30'000 Menschen haben sich am «Strike for Future» beteiligt.
- An über 100 Aktionen und Veranstaltungen wurde eine klimagerechte Gesellschaft gefordert. Schweizweit kam es zu Kundgebungen.
Klimastreikende, Gewerkschaften, feministische Kollektive, Nichtregierungsorganisationen, kirchliche und friedenspolitische Gruppen sowie Lokalgruppen machten auf diverse Aspekte der Klimakrise aufmerksam und forderten zusammen eine ökologische und soziale Gesellschaft.
Mindesten 100 Veranstaltungen wurden schweizweit durchgeführt. Angesichts der sich intensivierenden Klimakrise forderten die Klimastreikenden ein umgehendes, entschiedenes Handeln. Zu grösseren Aktionen kam es in Zürich, Bern und Lausanne.
Die Veranstaltungen reichten von einer einfachen Standaktion bis hin zu Kundgebungen. Um 11.59 Uhr wurde an mehreren Orten in der Schweiz ein Klimaalarm ausgelöst – ein erster Höhepunkt, wie Klimastreik Schweiz mitteilte.
Trillerpfeifen und Pfannendeckel
Dabei ging es lautstark zu und her. Mit Trillerpfeifen, Hörnern und Pfannendeckeln schlugen rund 100 Personen beim St. Galler Waaghaus Alarm. Sie wollten so auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam machen.
Ähnlich die Aktion in Luzern, wo rund 50 vorwiegend junge Menschen am Freitagmittag lauthals für eine resolute Politik gegen die Klimaerwärmung demonstrierten. Unter anderem mithilfe von Sirenen schlugen auch sie Klimaalarm und forderten in Sprechchören «Klimagerechtigkeit». Die Demonstrantinnen und Demonstranten legten sich danach im strömenden Regen rund fünf Minuten lang auf den Boden.
Mit zahlreichen Aktionen forderten Aktivistinnen und Aktivisten im Kanton Bern einen wirksameren Klimaschutz. Statt wie bei früheren nationalen Streiktagen auf eine grosse Kundgebung setzten die Organisatoren am «Strike for Future»-Tag coronabedingt auf dezentrale Kleinveranstaltungen.
Protest gegen Autobahnausbau
Auch die geplante Verbreiterung der Autobahn A1 bei Grauholz löste eine Protestaktion vor Ort aus. Der Ausbau sei gegen jede Klimavernunft und mache das Autofahren nur noch attraktiver, hiess es.
In Basel versammelten sich gegen 1500 Menschen zur Klimastreik-Kundgebung. In verschiedenen Ansprachen wurde für ein Ja für das CO2-Gesetz plädiert, das ein «ganz kleiner», aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung sei.
Im Kanton Zürich zog die Hauptdemo am Zürcher Helvetiaplatz am Abend trotz anfänglichem Regen mehrere Hundert Teilnehmer an. Zum ersten Mal bemerkbar gemacht hatten sich die Klimastreikenden bereits am frühen Freitagmorgen vor dem Zürcher Bezirksgericht: Dort solidarisierten sich etwas mehr als 20 Personen mit einer angeklagten Klimaschützerin. Diese stand vor Gericht, weil sie im Juni 2020 bei der Blockade der Zürcher Quaibrücke teilgenommen hatte.
In der Westschweiz gab es ebenfalls grössere Kundgebungen, etwa in Lausanne, Genf und Neuenburg. Der Klimastreik Tessin berichtete den ganzen Tag live auf TeleFuturo, einem eigens für diesen «Strike for Future» eingerichteten Fernsehsender.
Weltweite Proteste
Auch weltweit waren Aktionen und Proteste geplant. In Australien sind erstmals seit Beginn der Pandemie wieder Tausende junge Leute auf die Strassen gegangen.
Die Schulstreiks waren vor allem eine Reaktion auf die kürzliche Ankündigung der Regierung von Premierminister Scott Morrison, die Gasindustrie weiter auszubauen und dafür 58 Millionen australische Dollar im Budget zu veranschlagen.