- Eine Autobahnvignette kostet in der Schweiz 40 Franken – klassisch auf der Frontscheibe des Autos und neu auch in digitaler Form.
- Im Internet sind nun aber bereits mehrere Webseiten aufgetaucht, welche die E-Vignette zu einem höheren Preis anbieten.
- Der Bund hat davon Kenntnis und verweist auf die offiziellen Verkaufsstellen.
Die sogenannte E-Vignette ist seit einer Woche erhältlich, eigentlich für 40 Franken. Nun ist sie jedoch auf verschiedenen Webseiten für 50 Franken und mehr im Angebot. Der Trick ist simpel: Die Anbieter geben an, dass die Kundinnen und Kunden die E-Vignette auf ihrer Webseite kaufen können. Nach dem Kauf leiten sie die Daten an den Bund weiter und verlangen Gebühren für die Dienstleistung.
Moralisch gesehen eine Irreführung
Das Weiterleiten der Daten sei eine Dienstleistung ohne Mehrwert, erklärt, André Bähler von der Stiftung für Konsumentenschutz: «Als Konsument ist es sicher sehr ärgerlich, wenn man auf dieser Webseite landet, dies nicht bemerkt und dann mehr bezahlt, als nötig.» Etwa Kundinnen und Kunden aus dem Ausland könnten nicht einschätzen, ob sie sich auf der offiziellen Seite befänden oder nicht.
Verboten ist die Praktik jedoch nicht. Moralisch gesehen könne man aber sagen, dass es sich um Irreführung handle, so Bähler. Denn die Konsumentinnen und Konsumenten hätten das Gefühl, auf der offiziellen Seite des Bundes zu sein.
23'000 E-Vignetten gekauft
Auch beim Bund sind die Webseiten bekannt. Tabea Rüdin vom zuständigen Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit rät allen Autofahrerinnen und Autofahrern, die E-Vignetten auf der offiziellen Seite zu kaufen. «Bei anderen Anbietern können Zusatzkosten entstehen und es gibt keine Garantie, dass diese die Registrierung auf der offiziellen Seite vornehmen», so Rüdin.
In den ersten Tagen seit der Einführung hätten über 23'000 Autofahrerinnen und -fahrer eine E-Vignette gekauft. Wie viele davon letztlich zu viel bezahlt haben, weil sie Gebühren an einen Onlinedienstleister bezahlten, lässt sich nicht abschätzen.