Kommende Woche beginnt im Wallis die Hochjagd, also die Jagd auf Hirsch und Gämse. Zwischen Furkapass und Genfersee gehen dann rund 2000 Jägerinnen und Jäger wieder auf die Pirsch.
Und mit etwas Glück treffen sie auch – und können sich über ihr Jagdglück freuen.
Darum boykottieren Metzger Walliser Wild
Doch die geschossenen Tiere müssen danach auch geschlachtet und zerlegt werden. Häufig übernehmen das professionelle Metzger. Aber immer mehr von diesen weigern sich, geschossenes Wild anzunehmen. Zu gross sei der Arbeitsaufwand.
Zu viele Schüsse gingen nicht ins Herz der Tiere. «Häufig haben Tiere Bauchschüsse, dann verteilt sich der Mageninhalt im Körper. Das ist keine schöne Arbeit», sagt der Präsident der Oberwalliser Metzgerinnen und Metzger, Willy Stocker.
Das Fleisch wird so kontaminiert und muss weggeschnitten werden. Was wiederum Jägerinnen und Jäger nervt.
Ein Problem sei, dass Jägerinnen und Jäger Tiere nicht richtig treffen würden – das komme in letzter Zeit vermehrt vor. 70 Prozent der Jagenden seien zwar sehr gut. Aber: «Die anderen machen alles kaputt», klagt Stocker. Tiere werden bei unpräzisen Schüssen nicht direkt getötet und leiden – und das Wildfleisch wird verunreinigt.
Jägerinnen und Jäger drückten halt manchmal auch ab, wenn sie das Tier nicht genau im Visier hätten. «Heute sind einfach zu viele Jäger unterwegs – und zu wenig Wild», sagt Stocker. Jägerinnen und Jäger zahlen im Wallis jährlich über 1300 Franken für das Jagdpatent, um Hirsche, Gämsen und Rehe jagen zu dürfen.
Jäger schiessen zurück
Der Wild-Boykott enerviert die Walliser Jäger. Marc Truffer, der Präsident des Oberwalliser Jägervereins, versteht nicht, warum viele Metzger nicht mehr bereit sind, Wild anzunehmen.
Er weist den Vorwurf zurück, dass die Jäger allgemein schlechter schiessen würden. Ein Metzger könne das nicht beurteilen. «Metzger sehen nur einen kleinen Teil der geschossenen Tiere». Die meisten Jäger und Jägerinnen würden Wild gut schiessen – so, dass die Metzger es dann auch gut zerlegen könnten.