Zum Inhalt springen
Audio
Walliser Jäger laufen bei Metzgereien auf
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 12.09.2024. Bild: Keystone/Olivier Maire
abspielen. Laufzeit 1 Minute 43 Sekunden.

Jagd-Zoff im Wallis Walliser Metzger boykottieren unsauber geschossenes Wild

Im Wallis lehnen Metzger Wild ab, da Jäger oft schlecht zielen würden. Was bedeutet das für die kommende Jagdsaison?

Kommende Woche beginnt im Wallis die Hochjagd, also die Jagd auf Hirsch und Gämse. Zwischen Furkapass und Genfersee gehen dann rund 2000 Jägerinnen und Jäger wieder auf die Pirsch.

Und mit etwas Glück treffen sie auch – und können sich über ihr Jagdglück freuen.

Darum boykottieren Metzger Walliser Wild

Doch die geschossenen Tiere müssen danach auch geschlachtet und zerlegt werden. Häufig übernehmen das professionelle Metzger. Aber immer mehr von diesen weigern sich, geschossenes Wild anzunehmen. Zu gross sei der Arbeitsaufwand.

Zu viele Schüsse gingen nicht ins Herz der Tiere. «Häufig haben Tiere Bauchschüsse, dann verteilt sich der Mageninhalt im Körper. Das ist keine schöne Arbeit», sagt der Präsident der Oberwalliser Metzgerinnen und Metzger, Willy Stocker.

Das Fleisch wird so kontaminiert und muss weggeschnitten werden. Was wiederum Jägerinnen und Jäger nervt.

Hochjagd Wallis
Legende: Nicht alle Jägerinnen und Jäger schiessen ihre Beute richtig. Keystone/Olivier Maire

Ein Problem sei, dass Jägerinnen und Jäger Tiere nicht richtig treffen würden – das komme in letzter Zeit vermehrt vor. 70 Prozent der Jagenden seien zwar sehr gut. Aber: «Die anderen machen alles kaputt», klagt Stocker. Tiere werden bei unpräzisen Schüssen nicht direkt getötet und leiden – und das Wildfleisch wird verunreinigt.

Jägerinnen und Jäger drückten halt manchmal auch ab, wenn sie das Tier nicht genau im Visier hätten. «Heute sind einfach zu viele Jäger unterwegs – und zu wenig Wild», sagt Stocker. Jägerinnen und Jäger zahlen im Wallis jährlich über 1300 Franken für das Jagdpatent, um Hirsche, Gämsen und Rehe jagen zu dürfen.

Jäger schiessen zurück

Der Wild-Boykott enerviert die Walliser Jäger. Marc Truffer, der Präsident des Oberwalliser Jägervereins, versteht nicht, warum viele Metzger nicht mehr bereit sind, Wild anzunehmen.

Er weist den Vorwurf zurück, dass die Jäger allgemein schlechter schiessen würden. Ein Metzger könne das nicht beurteilen. «Metzger sehen nur einen kleinen Teil der geschossenen Tiere». Die meisten Jäger und Jägerinnen würden Wild gut schiessen – so, dass die Metzger es dann auch gut zerlegen könnten.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12.9.2024, 6.31 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel