- Noch nie gab es in der Schweiz so viele gemeldete Fälle von Menschenhandel wie im vergangenen Jahr.
- Die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) zählte 255 Fälle. 2018 waren es rund 30 weniger gewesen.
- Laut dem Jahresbericht der FIZ 2019 waren 14 Kantone betroffen.
Die Opfer stammten unter anderem aus Nigeria, Ungarn, Afghanistan und Rumänien, wie die FIZ mitteilte. Der grösste Teil der Betroffenen wurde im Sexgewerbe ausgebeutet. Doch auch der Handel zwecks Ausbeutung als Arbeitskraft nahm zu: 32 Opfer wurden hauptsächlich in Privathaushalten oder im Gastgewerbe ausgenutzt.
Von den 255 bekannten Fällen handele es sich bei 169 um Frauen, mehr als ein Drittel von ihnen geflüchtete Frauen. Sie hätten in der Schweiz Schutz gesucht, schreibt die FIZ.
FIZ – Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration
Mehrere Gerichtsprozesse
Die FIZ konnte im vergangenen Jahr 61 Opfer beraten und unterstützen. Dabei habe die Fachstelle finanzielle Unterstützung unter anderem durch die Landeskirchen des Kantons Zürich erhalten.
In 21 Fällen sei eine Rückschaffung in ein Dublin-Land abgewendet worden. 2019 hätten in einigen Kantonen Gerichtsprozesse gegen Menschenhändler stattgefunden. Für die Opfer stellten diese Gerichtsverfahren eine grosse Belastung dar, hiess es in der Mitteilung. Die Gerichtsprozesse bedeuteten für die Betroffenen aber auch eine Anerkennung des Unrechts, das ihnen widerfahren sei.