- Tamara Funiciello gibt ihr Amt als Präsidentin der Juso ab.
- Die 29-Jährige wird Ende August nach drei Jahren zurücktreten, sagte sie an der Delegiertenversammlung der Juso Schweiz in Aarau.
- Dies berichten die Zeitungen des Tamedia-Verlags und der Fernsehsender Tele Züri.
Funiciello bleibt aber der Politik erhalten. Sie hat derzeit einen Sitz im Berner Kantonsparlament und kandidiert im Herbst auf der Berner SP-Liste für den Nationalrat. Mit Samantha Dunning besetzt die Kantonsparlamentarierin auf der SP-Frauenliste die besten Plätze gleich hinter den Bisherigen. Sie war im Juni 2016 zur Juso-Präsidentin gewählt worden.
In einem Interview mit den Tamedia-Onlineausgaben erklärte die 29-Jährige, sie werde auch nicht jünger.
Anfeindungen spielten keine Rolle
In den drei Jahren ihrer Präsidentschaft habe sie viel umsetzen können. Die 99-Prozent-Initiative sei eingereicht. Die Juso hätten Sitze in kantonalen Parlamenten erobert, ihre Exponenten seien hochmotiviert.
Die Empörung als Triebfeder ihrer Politik werde sie auch nach dem Rücktritt nicht ablegen. Frauen in der Öffentlichkeit seien nach wie vor Reizfiguren, gerade wenn sie jung, politisch und erst noch mit Migrationshintergrund anträten. Anfeindungen spielten für ihren Rücktritt keine Rolle; sie sei bereits länger im Amt als ihre männlichen Vorgänger.
Die Politik als Aufmerksamkeitsspektakel habe sich für sie gelohnt. Viele junge Frauen seien in die Juso eingetreten. Die Frage nach dem Populismus der Juso bejahte sie. Das sei aber nicht schlecht, denn es gehe um Inhalte. Im Populismus ihrer Jungpartei schwinge im Gegensatz zum rechten Populismus keine Abwertung anderer mit.