- Bundesrat Alain Berset stellt die Impfung für Kinder zwischen fünf bis zwölf Jahren ab Januar 2022 in Aussicht.
- Das kündigte der Gesundheitsminister nach den Beratungen mit den kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) an.
- Beschlossen wurde bei dem Treffen am Montag nichts.
Man habe eine halbe Million Impfdosen für Kinder von fünf bis zwölf Jahren zur Verfügung, spätestens in den ersten Januartagen. Die Koordination und Logistik rund um Erst-, Zweit-, Booster- und nun auch Kinderimpfungen sei eine sehr grosse Herausforderung, sagte Bundesrat Alain Berset vor den Medien in Bern.
Berset wies darauf hin, dass die Impfungen speziell für Fünf- bis Zwölf-Jährige hergestellt werden. Man wolle der Impfkommission nicht vorgreifen, doch die Impfung sei wohl sinnvoll. Es sei klar, dass Kinder nicht derart von schweren Verläufen betroffen sei, aber es sei auch nicht ausgeschlossen.
Wir bemühen uns, auch bei den Kinderimpfungen bereit zu sein.
«Wir bemühen uns, auch bei den Kinderimpfungen bereit zu sein», sagte GDK-Präsident Lukas Engelberger, der mit Berset auf dem Podium sass. Möglich sei grundsätzlich auch, die Kinder in den bestehenden Impfzentren, aber auch bei Kinderärzten impfen zu lassen.
«Massnahmen reichen wohl nicht»
Die in den letzten Wochen ergriffenen Massnahmen hätten noch nicht die gewünschte Wirkung entfaltet, sagte Berset. Sie reichten wohl nicht aus – das zeige auch der Vergleich zum Ausland.
Auch Engelberger betonte, die Kantone sähen Handlungsbedarf. Zu konkreten Massnahmen äusserte er sich nicht, diese seien Gegenstand der noch laufenden Konsultation zu den Vorschlägen des Bundesrats vom Freitag. Beschlossen wurde bei dem Treffen am Montag nichts.
Bersets Booster-Appell
Berset betonte insbesondere, das Tempo bei den Auffrischimpfungen müsse erhöht werden – damit alle, die das wollten, einen Booster-Termin erhielten. Die Kantone stünden dabei vor einer grossen logistischen Herausforderung.
Wir haben alle dasselbe Ziel.
«Wir haben alle dasselbe Ziel», so Berset. Im Zusammenhang mit der Omikron-Variante sei noch vieles unklar – namentlich im Hinblick darauf, ob und wie häufig sie bei Geimpften zu schweren Verläufen führe. Der Vergleich mit Südafrika ist laut Berset problematisch. Dort sei das Durchschnittsalter tiefer – und die Immunisierung durch vergangene Ansteckungen und Impfungen insgesamt höher.
Die Lage sei allerdings schon wegen der Delta-Variante sehr angespannt, namentlich in den Spitälern, sagte Berset. Es sei deshalb unverzichtbar, dass die Kantone wo nötig strengere Schutzmassnahmen erliessen als der Bund.