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Das Chemielabor im Putzschrank
Aus Kassensturz vom 26.11.2019.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 1 Sekunde.

«Kassensturz»-Test Die Chemiekeule im Putzschrank

Das neue Ampelsystem «Ménag’Score» stuft WC- und Bad-Reiniger erstmals aufgrund der Inhaltsstoffe ein.

Beim Wischen, Schrubben und Fegen geht schnell vergessen, dass Putzmittel der Umwelt und Gesundheit schaden können. Gewisse Stoffe sind zum Beispiel giftig für Wasserorganismen, oder Sprühnebel mit ätzenden Substanzen kann die Lungen schädigen.

Das welsche Konsumentenmagazin «A bon Entendeur» brachte zwölf WC-Reiniger und zehn Badreiniger-Sprays nach Paris. Dort machte das nationale Konsumenteninstitut INC aufgrund aller ermittelten Inhaltsstoffe eine Risikobewertung.

Testtabellen

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«Wir berücksichtigten sämtliche Risiken, die durch die Inhaltsstoffe auftreten können», sagt Chemiker Emmanuel Chevalier von INC. «Also jene Substanzen, die wahrscheinlich Krebs auslösen, das Erbgut schädigen oder umwelttoxisch sind.»

«Ménag‘Score» analog zum Ampelsystem Nutriscore

Enthält ein Reinigungsmittel einen Problemstoff, drückt das auf die Bewertung. Das neue Ampelsystem nennt sich «Ménag’Score» und soll, so wie das Ampelsystem Nutriscore für Lebensmittel, eine schnelle Orientierung im Laden ermöglichen.

Der «Ménag’Score» stuft die Produkte von bis «A» bis «E» ein. Produkte mit einem grünen «A» können bedenkenlos eingesetzt werden. Ein rotes «E» rät von der Verwendung ab.

Einteilung des «Ménag’Score»:

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A: «Bedenkenloser Gebrauch»

B : «Massvoller Gebrauch»

C: «Gezielter Gebrauch»

D: «Gebrauch nicht empfohlen»

E: «Nicht verwenden»

WC-Ente: Kategorie «nicht verwenden»

Bei den WC-Reinigern am besten mit «A» abgeschnitten haben WC-Frisch von Coop, das Schweizer Produkt Durgol Effective Blue sowie der WC-Reiniger der Marke Frosch, gekauft bei Denner.

Obwohl alle Produkte die gesetzlichen Vorschriften des Chemikalienrechts erfüllen, enthalten manche doch unerwünschte Substanzen. Kein gutes Resultat erreichte deshalb die WC-Ente. Sie fiel in die schlechteste Kategorie «E», weil sie quartäre Ammoniumverbindungen enthält. «Das sind Desinfektionsmittel», sagt Marion Junghans vom Schweizerischen Ökotoxzentrum. «Sie sind vergleichsweise giftig für Fische und kleine Krebse.» In ihrer Giftigkeit seien sie vergleichbar mit Pestiziden.

Kein Badreiniger ist «bedenkenlos» einsetzbar

Kein einziges «A» vergab INC bei den Badreinigern. In Kategorie D («Gebrauch nicht empfohlen») fällt Dettol. Auch dieser Putzspray enthält quartäre Ammoniumverbindungen.

Mit einem «E» abgeraten wird von Cif Power & Shine sowie dem Migros-Badreiniger Oecopower. Die Produkte enthalten Isothiazolinone zum Konservieren. «In den letzten Jahren sind Isothiazolinone immer mehr in den Verruf gekommen», sagt Ökotoxikologin Junghans, «seit bekannt wurde, dass sie sensibilisierend für den Menschen wirken.»

Migros ändert Zusammensetzung

Migros wird das Konservierungsmittel von Oecopower wegen des hohen Allergierisikos in den nächsten Monaten ersetzen. Das Bewertungssystem «Ménag’Score» kritisiert der Grossverteiler: «Ein Produkt lässt sich nicht allein aufgrund der Inhaltsangaben bewerten. Wichtig ist auch die Konzentration und die Interaktion der verschiedenen Substanzen». Die Hersteller von Cif und Dettol nahmen keine Stellung.

«Putzmittel sind Chemikalien und sollten nur bewusst eingesetzt werden», mahnt Toxikologin Marion Junghans. Ihr Tipp: Beim Putzen das Fenster öffnen und den Spray direkt auf den Reinigungslappen richten, um Sprühnebel zu vermeiden.

Alle Tests

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Alle Tests, Degustationen und Testsieger von «Kassensturz» auf «Tests» oder von A bis Z.

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