- Die Freiburger Generalstaatsanwaltschaft ist nicht auf die Vorwürfe von Abt Nicolas Betticher gegen Bischof Charles Morerod eingetreten.
- Die Anschuldigungen waren der Justiz bereits bekannt und es wurde kein strafrechtlich relevanter Missbrauch aufgedeckt.
Das teilte die Freiburger Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Betticher habe im Mai in einem Brief an die Vertretung des Vatikans in Bern dem Bischof Morerod vorgeworfen, von sexuellen Missbräuchen, die drei Geistliche begangen haben sollen, gewusst und diese nicht angezeigt zu haben.
Morerod habe zwei von ihnen zu Ämtern ernannt, derer sie aufgrund ihrer Vergangenheit unwürdig gewesen seien, habe Betticher dem Bischof weiter vorgeworfen. Betticher ist ehemaliger Generalvikar des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg und aktuell Pfarrer in Bern.
Morerod habe dafür gesorgt, dass Bettichers Brief den Freiburger Ermittlern übergeben wurde, hiess es weiter. Zudem hob die Staatsanwaltschaft die «herausragende Zusammenarbeit» des Bistums mit der Polizei hervor. Auch Meldungen ohne strafrechtlichen Charakter würden der Polizei weitergeleitet.
Weitere Vorwürfe erwiesen sich als irrelevant
Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die erhobenen Vorwürfe der Justiz bereits vor dem Schreiben vom Mai 2023 bekannt waren. Die Anschuldigungen hätten sich nicht erhärtet oder mögliche Missbräuche seien verjährt.
Weitere Vorwürfe von Betticher gegen die Bischöfe Alain de Raemy und Peter Bürcher sowie den ehemaligen Nuntius Jean-Claude Perisset hätten sich entweder als unzureichend oder als strafrechtlich nicht relevant erwiesen. Laut Communiqué erliess der Generalstaatsanwalt folglich am Montag eine Nichtanhandnahmeverfügung: Es wird keine Untersuchung eröffnet.