- Jede dritte Kindertagesstätte in der Schweiz hat letztes Jahr Verlust geschrieben.
- Das zeigt eine Untersuchung des Verbands Kinderbetreuung Schweiz «Kibesuisse».
- Zudem ist die Austrittsquote des Personal zurzeit dreimal höher als sonst.
Die hohen Verluste führt «Kibesuisse» vor allem auf die Personalkosten zurück. Sie machen drei Viertel des Gesamtaufwands aus. Zwei Fünftel der befragten Kitas hätten das Kalenderjahr 2022 mit Gewinn abgeschlossen und ein Drittel mit Verlust. 13 Prozent der befragten Kitas wollten keine Angaben machen.
Keine Mittel für qualifiziertes Personal
Die Umfragedaten von «Kibesuisse» zeigen, dass pro Kita durchschnittlich 0.4 Stellen nicht besetzt waren. 95 Prozent der befragten Kitas hätten im Erhebungsjahr mindestens eine Stelle zu besetzen gehabt. Wegen der mageren finanziellen Mittel seien Kitas gezwungen, unausgebildetes Personal einzustellen – Personen ohne pädagogische Ausbildung. Der Verband fordert deshalb Finanzierungs- und Subventionsmodelle, die es den Kitas erlauben, kostendeckend zu arbeiten.
Finanzierungsmodelle sollten so ausgestaltet werden, dass mehr Betreuungspersonen mit tertiärem Abschluss angestellt werden könnten. Ein solches Modell werde teilweise schon in der Westschweiz und im Tessin umgesetzt.
Austrittsquote muss gesenkt werden
Auch die Aus- und Weiterbildung von Betreuungspersonen soll gefördert werden. Dadurch würden sich nicht nur die beruflichen Perspektiven des Personals verbessern, sondern solche Massnahmen würden Angestellte auch zum Verbleib ermutigen, hofft die «Kibesuisse». Das hätte positive Auswirkungen auf Qualität und Kontinuität in Bezug auf Austrittsquoten und Stellenbesetzung.
Die Austrittsquote beim Personal beträgt zurzeit 30 Prozent – beim ausgebildeten Personal gar 33 Prozent. Normalerweise liege die Quote bei 10 Prozent. An der Befragung haben insgesamt 621 Kitas teilgenommen, die zusammen über 30'000 Kinder betreuen.