Erst rund 15 Prozent der Gesamtbevölkerung haben in der Schweiz eine Auffrischimpfung erhalten. In Deutschland sind es bereits 25 Prozent und in Österreich sogar doppelt so viele. Trotzdem sind die Kantone einigermassen zufrieden mit dem Verlauf. Tobias Bär ist der Sprecher der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und sagt: «Wir sind inzwischen wieder bei 80'000 Impfungen pro Tag.»
Die beiden grössten Kantone Bern und Zürich ziehen ebenfalls eine positive Zwischenbilanz. Es seien bereits 250'000 Menschen geboostert, teilt Zürich mit und in Bern seien es rund 175'000.
Es habe noch viele freie Termine
Das sagt Gundekar Giebel. Er ist der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion und erläutert den Impfstatus so: «Wir boostern zurzeit 10'000 Personen pro Tag. Es hat rund 12'000 freie Termine und auch Zeitfenster für den Dezember. Wir sind bereit, wir können boostern und wir boostern gerne auch mehr.»
Wir sind bereit, wir können boostern und wir boostern gerne auch mehr.
Allerdings können sich Impfwillige in der Schweiz erst boostern lassen, wenn die zweite Impfung sechs Monate oder länger zurückliegt. Diese Wartezeit könnte im Januar zum Problem werden, wie Tobias Bär von der GDK sagt: «Die Kantone stellen sich darauf ein, dass es im Januar vermehrt Auffrischungsimpfungen braucht.»
Viele Leute erreichen dann diese Sechs-Monate-Frist, weil 2021 gegen Juni-Ende und Juli-Anfang viele ihre zweite Impfung bekommen haben.
Bär erklärt das so: «Viele Leute erreichen dann diese Sechs-Monate-Frist, weil 2021 gegen Juni-Ende und Juli-Anfang viele ihre zweite Impfung bekommen haben. Hinzu kommen jetzt noch die Kinderimpfungen.»
Fast alle müssen auf die sechs Monate warten
Expertinnen und Experten befürchten, dass auch die Virusvariante Omikron die Schweiz etwa Mitte Januar voll erfassen könnte. Trotzdem gibt es seitens der Kantone im Moment keine Forderungen, die Karenzfrist von sechs Monaten zu verkürzen, wie es in anderen Ländern üblich ist.
Allerdings schliessen weder das Bundesamt für Gesundheit noch die Kantone aus, dass diese Wartefrist in den nächsten Wochen noch überdacht wird. Vorerst bleibt die frühzeitige Impfung aber ein Privileg der eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtete, konnten sich National- und Ständeräte nämlich bereits nach fünf Monaten boostern lassen.