Da die Soldaten aus der Durchdiener-RS stammen, sind sie bereits fürs Impfen ausgebildet und zudem kurzfristig verfügbar. Auf ihren Einsatz im Jura wurden sie seit dem vergangenen Donnerstag in einem der bereits bestehenden kantonalen Impfzentren in Courtételle vorbereitet. Ebenfalls seit gestern Montag stehen drei weitere Sanitäts-Soldaten im Wallis für das Impfen im Einsatz. Es handelt sich um die ersten Hilfseinsätze von Armee-Angehörigen im Rahmen der fünften Corona-Welle.
Verdoppelung der jurassischen Booster-Kapazität
Diese Unterstützung durch die Schweizer Armee ermöglicht dem Kanton Jura eine Verdoppelung seiner Kapazität für die Booster-Impfung. Bis zu 2200 Impfungen können die sechs Sanitäts-Soldaten pro Woche in Delsberg durchführen. Ihr Einsatz ist vorerst bis Ende Jahr befristet. Ab morgen Mittwoch können sich im Jura dank der Unterstützung der Armee alle Altersgruppen für die Booster-Impfung anmelden. Das ist für die jurassische Regierung besonders wichtig, weil sich der Kanton bisher beim Boostern unter den Schlusslichtern der Schweizer Kantone befand.
Im Gegensatz zu grösseren Kantonen verfügt der Jura weder über eine Universität noch über eine medizinische Fachhochschule, die Personal für das Impfen zur Verfügung stellen kann. Deshalb ist er für die Steigerung der Impfkapazität auf die Unterstützung durch die Armee angewiesen.
Zusätzliche Unterstützung für das jurassische Spitalpersonal
Heute wurde zudem bekannt, dass die Bundesbehörden auch einem zweiten Unterstützungsgesuch des Kantons Jura entsprechen werden. Ab dem kommenden Montag werden 22 Soldaten das Pflegepersonal im Spital des Kantons Jura ebenfalls in Delsberg unterstützen. Das Spital ist durch die vielen Covid-Patienten an seine Kapazitätsgrenzen gelangt. Die Behörden des Kantons Jura sind darum entsprechend dankbar für diese rasche Unterstützung durch die Schweizer Armee.
Weitere Armee-Einsätze in der Westschweiz
Bereits sind neben dem Jura weitere Armee-Einsätze in den Kantonen Freiburg, Neuenburg und Wallis in Vorbereitung. Insgesamt werden in den kommenden Tagen 83 Armeeangehörige sowohl für das Impfen als auch zur Unterstützung des Spitalpersonals im Einsatz stehen. Wie Brigadier Raynald Droz heute vor den Medien sagte, könne man diese Einsätze gewährleisten. Laut seinen Aussagen haben sich bei der Armee bisher 300 Freiwillige gemeldet.
Am vergangenen Dienstag hatte der Bundesrat entschieden, den Kantonen bis zu 2500 Soldaten zur Verfügung zu stellen. Es gilt dabei allerdings das Subsidiaritäts-Prinzip. Das heisst, dass die Kantone belegen müssen, dass sie alle anderen Hilfsangebote ausgeschöpft haben, bevor sie die Unterstützung durch die Armee in Anspruch nehmen können. Der Bund will damit verhindern, dass Armee-Angehörige unnötigerweise aufgeboten werden.