- Der Verband Gallosuisse will künftig auf konventionelles Töten von männlichen Küken verzichten.
- Die Eierbranche hat dank moderner Technologie einen Ausweg aus dem Töten männlicher Küken präsentiert.
- Zum Einsatz kommt dabei eine nicht-invasive Geschlechtsbestimmung für das noch nicht ausgebrütete Küken.
Das Schreddern lebender Küken ist in der Schweiz seit rund vier Jahren verboten. Der Bundesrat setzte die entsprechende Anpassung der Tierschutzverordnung auf den 1. Januar 2020 in Kraft. Weiterhin erlaubt blieb bislang die Tötung mit CO₂.
Nach wie vor wurden so die meisten männlichen Küken aus der Legehennenzucht am ersten Tag ihres Lebens getötet und zu Biogas oder Tierfutter verarbeitet; einfach, weil man für diese männlichen Tiere keine Verwendung hat.
In-ovo-Geschlechtsbestimmung als Branchenlösung
Dank der sogenannten In-ovo-Geschlechtsbestimmung kann das Geschlecht noch vor Einsetzen des Schmerzempfindens am elften oder zwölften Tag der Bebrütung festgestellt werden, wie die Eierbranche mitteilte. Man habe es geschafft, mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette eine gemeinsame Lösung zum Ausstieg aus dem Kükentöten zu erarbeiten und beim ethisch kontrovers diskutierten Thema «männliche Küken» einen Meilenstein zu setzen.
In der konventionellen Landwirtschaft erfolge die Umstellung auf die Geschlechtserkennung im Ei in einem Schritt. Die technischen Einrichtungen dafür würden in grossen Brütereien ab Anfang 2025 in Betrieb genommen. Bis Ende 2025 sollten die Prozesse eingespielt und «voll implementiert» sein.
Gemäss Gallosuisse ist davon auszugehen, dass Eier in der Direktvermarktung je nach Kategorie um bis zu 1.5 Rappen teurer werden. Bei der Verkaufspreisgestaltung bleibe wie in der Vergangenheit jeder unabhängig und frei.