Wird Marco Chiesa am 22. August tatsächlich zum neuen SVP-Präsidenten gewählt, würde er die Partei im Abstimmungskampf um die Begrenzungsinitiative anführen müssen. Dass er weder SVP-Haudegen noch Deutschschweizer sei, sei kein Problem, so der Tessiner Ständerat.
SRF News: Ende Februar wollten Sie noch nicht SVP-Präsident werden. Wie hat die SVP-Findungskommission Sie nun umstimmen können?
Marco Chiesa: Die Unterstützung meiner Familie war ausschlaggebend. Ich hatte lange Diskussionen mit meiner Frau und meinen Kindern. Mit ihrer Unterstützung und mit der Entscheidung, mich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen, bin ich nun bereit, mich für die Partei zur Verfügung zu stellen.
Die Unterstützung meiner Familie war ausschlaggebend.
(lacht) Nein, ich freue mich, als Sympathieträger betrachtet zu werden. Für mich ist der Kontakt mit Menschen grundlegend – sie sind unser Arbeitgeber und wir Politiker müssen uns nicht als Elite fühlen.
Mit der Begrenzungsinitiative steht im September eine wichtige Abstimmung für die SVP bevor. Ist es für Sie ein Handicap für den Abstimmungskampf, dass man Sie in der Deutschschweiz noch kaum kennt?
Nein. Die Kampagne vom 27. September ist eine entschlossene Herausforderung – aber nicht für die Partei, sondern für unser Land. Ich lebe in einer Region, die die negativen Auswirkungen der Freizügigkeit sehr gut kennt; Lohndumping, Arbeitssubstitution, Staus auf der Strasse. Und ich möchte, dass meine Kinder die Schweiz wieder erleben, wie ich sie erlebt habe.
Das Gespräch führte Philipp Burkhardt.