- Der Tessiner Ständerat Marco Chiesa soll das Präsidium der SVP übernehmen.
- Die Findungskommission hält ihn für den besten Kandidaten und schlägt dem Parteiausschuss vor, ihn am 22. August ins Präsidium zu wählen.
- Chiesa hat die Kandidatur angenommen.
Der Tessiner sei in der Findungskommission von Anfang an einer der Wunschkandidaten gewesen, schreibt die Kommission in der Mitteilung. Er habe aber noch Ende Februar aus beruflichen Gründen absagen müssen, da seine damalige Stelle als Leiter eines Alterszentrums mit über 80 Mitarbeitern ein zusätzliches Engagement als SVP-Präsident ausschloss.
Marco Chiesa habe unterdessen seine heutige Stelle gekündigt, um sich beruflich neu zu orientieren. Damit sei für ihn die Übernahme des Parteipräsidiums möglich geworden.
Ein «Glücksfall»
Mit Chiesa schlägt die Partei einen Vertreter aus dem Südkanton vor. Es sei ein Glücksfall, wenn der künftige Parteipräsident aus der lateinischen Schweiz komme, schreibt die Findungskommission, da es in der folgenden Amtsperiode vor allem darum gehe, die SVP in der Romandie zu stärken. Chiesa habe zudem im Tessin solide Aufbauarbeit für die SVP geleistet – zuerst im Gemeinderat der kleinen Gemeinde Villa Luganese, nach deren Fusion mit der Stadt Lugano im Gemeinderat von Lugano und zuletzt im Tessiner Grossrat.
Chiesa politisiert gemäss Mitteilung gegen die «unkontrollierte Zuwanderung», die Staus auf den Strassen, die steigenden Immobilienpreise und gegen eine «unfaire Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt». Er wurde im Frühjahr 2018 zusammen mit der Bündner SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher ins Vizepräsidium der SVP gewählt.
Es wird eine Kampfwahl
Die SVP-Delegierten bestimmen am 22. August, wer die Nachfolge von Parteipräsident Albert Rösti antritt.
Öffentlich Interesse bekundete bisher auch der Aargauer Nationalrat Andreas Glarner. Dieser zieht seine Kandidatur laut Angaben des «Blick» nun aber zurück. Im Rennen um das SVP-Präsidium verbliebe damit neben Chiesa nur der Zürcher Nationalrat Alfred Heer – er aber ohne Vorschlag der Findungskommission. Verschiedene – auch prominente – Parteiexponenten wollten sich nicht zur Wahl stellen.