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Künstliche Intelligenz Google lanciert KI-Suche in der Schweiz

Google hat am Mittwoch in der Schweiz die Suche mit künstlicher Intelligenz lanciert. Das Feature «Übersicht mit KI» sei in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar, allerdings nur für Nutzerinnen und Nutzer ab 18 Jahren. Guido Berger ist Leiter der Digitalredaktion und erklärt, wie sich die Google-Suche für die User künftig verändern könnte.

Guido Berger

Leiter Digitalredaktion

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Guido Berger leitet SRF Digital und erklärt seit 2006 Technologie und Games.

Welche KI kommt da neu in die Google-Suche?

Ab sofort wird ab und zu in Google-Suchresultaten zuoberst eine sogenannte «KI-Übersicht» angezeigt. Mit Hilfe von generativer KI – einer Variante des Google-Sprachmodells «Gemini» – wird eine Suchanfrage möglichst direkt und kurz beantwortet. Man erhält also gewissermassen eine Zusammenfassung der Suchresultate, anstelle einer Liste von Links wie zuvor.

Das neue Google-System versucht zunächst zu erkennen, ob sich die Suchanfrage überhaupt für eine «KI-Übersicht» eignet. Diese soll ausserdem nur angezeigt werden, wenn sich das Google-System auf ausreichend breite Quellen von hoher Qualität abstützen kann. Damit soll verhindert werden, dass die KI «halluziniert» und Antworten erfindet.

Was ändert sich für die User?

Abhängig von der Suchanfrage wird diese neu vielleicht direkt von der «KI-Übersicht» beantwortet, in Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch. Zugrundeliegende Quellen werden angezeigt, die Information kann also überprüft werden. 

Welche Risiken birgt die Google-KI?

Die grösste Schwierigkeit eines solchen Systems ist, dass die präsentierte Zusammenfassung inhaltlich korrekt ist. Das System darf keine Fakten erfinden, muss sich auf glaubwürdige Quellen beziehen und diese Quellen korrekt angeben. Die Glaubwürdigkeitsfrage wird verschoben: In einem herkömmlichen Suchresultat wird man auf eine Website verwiesen, welche die Frage beantwortet – und man muss entscheiden, ob diese Website glaubwürdig ist. Jetzt kommt die Antwort direkt von Google. Doch weil die Antwort automatisiert von einem intransparenten und hochkomplexen System erstellt wurde, ist die Glaubwürdigkeit möglicherweise viel schwieriger festzustellen. 

Warum macht das Google?

Einerseits ist das eine Reaktion auf die Herausforderung von ChatGPT und anderen Systemen. Das Suchverhalten verändert sich, gewisse Fragen stellen wir heute nicht mehr Google, sondern einem Chatbot. Google will diese Nutzung nicht einfach abwandern lassen.

Ausserdem kämpft Google schon länger mit der Qualität der Suchresultate. Um den richtig sortierten Such-Index – sprich, welche Website zuerst angezeigt wird – wird schon lange gekämpft. Viele versuchen, auch mit unlauteren Mitteln, den Algorithmus zu ihrem Vorteil zu manipulieren.

Generative KI kann dabei als Werkzeug eingesetzt werden. Falsche Websites erstellen, um die eigene Website wichtiger erscheinen zu lassen, ist dadurch beispielsweise einfacher geworden.

Indem Google nun selber mehr generative KI einsetzt, verlängert das Unternehmen auch diesbezüglich seine technologischen Spiesse. Das Unternehmen erhofft sich davon, die Qualität der Suchresultate zu verbessern und gegen Manipulation resilienter zu machen.

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SRF 4 News, 26.3.2025, 16 Uhr ; 

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