Von St. Gallen bis Genf, von Basel bis Bellinzona: In rund 20 Städten haben Kundgebungen zum Frauenstreik stattgefunden. Sie wurden von Frauenverbänden und Gewerkschaften organisiert.
Zwar haben die gestrigen Aktionen nicht das Ausmass und die Aufmerksamkeit des Frauenstreiktages von 2019 erreicht, aber sie sollen dennoch die Botschaft aussenden, dass der Kampf weitergehe.
«Man kann nicht Karriere machen, immer chic aussehen und gleichzeitig noch die Familie und den Haushalt managen.
Das sei auch dringend nötig, sagt diese Demonstrantin in Luzern: «Es sind viele kleine Schritte, die getan werden. Aber das reicht bei weitem nicht.» Gerade beim Thema Lohngleichheit von Männer und Frauen sehen viele der Demonstrierenden noch grossen Handlungsbedarf.
Aber auch bei der Kinderbetreuung gebe es noch keine Gleichberechtigung. «Es geht darum, dass man das halb-halb aufteilt», sagt die Demonstrantin. «Schliesslich haben wir Frauen die Kinder nicht alleine gemacht.»
Mehr Frauen in politischen Ämtern
Die Demonstrierenden erkennen durchaus auch positive Entwicklungen, etwa dass in den letzten zwei Jahren viel mehr Frauen in politische Ämter gewählt wurden, zum Beispiel bei den letzten Nationalratswahlen.
Frauen sind extrem diskriminiert, was Altersarmut angeht.
Mit gemischten Gefühlen verfolgen dagegen viele die Diskussionen über das Frauenrentenalter 65. «Ich fände Gleichberechtigung gut», sagte eine Frau. «Der Punkt ist, dass die anderen, wirklichen Probleme, die Frauen betreffen, nicht angegangen werden. Frauen sind extrem diskriminiert, was Altersarmut angeht.» Dafür brauche es Lösungen, bevor man das Rentenalter angleiche.
Wie gross hier der politische Einfluss der Frauenbewegung ist, muss sich noch zeigen.