Das Projekt «Svizra27»: Die letzte Landesausstellung fand 2002 in der Dreiseenregion Neuenburg-Biel-Murten statt. Der Verein «Svizra27» möchte unter dem Titel «Zukunft spielerisch erleben, Zukunft gemeinsam formen» die nächste Landesausstellung in der Nordwestschweiz organisieren. Seit fast 9 Jahren wird an der Idee geschmiedet. Ursprünglich war die Expo für das Jahr 2027 geplant. Neu wird 2030 als Durchführungsjahr angepeilt. Hinter dem Projekt steht der Verein «Svizra27», der aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft- und Gewerbeverbänden sowie aus Sozialpartnern zusammengesetzt ist.
Die Machbarkeitsstudie: In den letzten zwei Jahren wurde mit einem Budget von rund vier Millionen Franken eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Das Resultat der Studie: Das Projekt sei bereit für die Durchführung im Jahr 2030. Die Studie fokussierte dabei auf die Kernpunkte künstlerisches Konzept, Nachhaltigkeitsprinzip, Betriebskonzept, Organisation und Finanzierung. Mit der Studie konkretisieren sich auch die Pläne bezüglich Standorte und Themen der «Svizra27».
Die geplanten Austragungsorte: Insgesamt sollen zehn Standorte in der Nordwestschweiz bespielt werden. Verteilen würde sich die Landesausstellung auf die fünf Kantone Aargau (Stein, Baden, Aarau), Basel-Stadt (Basel), Basel-Landschaft (Laufen, Arlesheim), Jura (Delémont, Saint-Ursanne) und Solothurn (Olten, Grenchen). Dabei ist jedem Austragungsort ein Thema zugeordnet. Zum Beispiel «Sicherheit und Resilienz» in Olten, «Energie und Rohstoffe» in Baden oder «Ernährung und Umwelt» in Stein. Bei allen Themen geht es laut «Svizra27» darum, die Zukunft spielerisch zu erleben und gemeinsam zu formen.
Die Finanzierung: In der Studie wird mit 12.6 Millionen Besuchstagen gerechnet. Neben den Besuchereinnahmen von 200 Millionen Franken sollen sich auch die Nordwestschweizer Kantone und Standortgemeinden finanziell mit 200 Millionen beteiligten. Durch Sponsoring und Partnerschaften sollen weitere 200 Millionen in die Kasse gespült werden, und 50 Millionen sollen mit dem Verkauf von Lizenzen, Rechten, mit Gastronomie oder Hotellerie eingenommen werden. Den restlichen Teil der Kosten – eine halbe Milliarde Franken – soll der Bund übernehmen.
Der Knackpunkt: Der Bundesrat hat es nicht eilig mit der Planung einer Landesausstellung. Laut aktuellem Fahrplan will sich der Bundesrat erst in vier Jahren mit diesem Thema auseinandersetzen. Das würde dazu führen, dass sich das Expo-Projekt um weitere fünf Jahre verschieben würde. Das will der Verein «Svizra27» mit allen Mitteln verhindern und macht eine klare Ansage: Wenn der Bundesrat sich nicht bis 2026 festlegt, werde das Projekt nicht weiterverfolgt.
Die Konkurrenz: Druck machen auch die anderen Initiativen, die aktuell Projekte für die nächste Landesausstellung planen. Dabei handelt es sich um die Alpen-Expo «Muntagna», sowie das gemeinsame Projekt der «Nexpo» und «X27», das Standorte in der gesamten Schweiz bespielen möchte. Gemeinsam mit «Svizra27» wurde eine weitere vertiefte Prüfung in Auftrag gegeben, die aufzeigen soll, inwieweit eine gemeinsame inhaltliche Ausrichtung der Projekte möglich ist. Auf politischer Ebene wird mit einer Motion Druck gemacht. Findet diese Motion im Frühling im Nationalrat eine Mehrheit, könnten ab 2028 Vorbereitungen mit Unterstützung des Bundes erfolgen.