Der Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten, Stefan Blättler, richtet einen unmissverständlichen Appell an die Bevölkerung: «Verzichten Sie bitte auf unnötiges Reisen.» Nicht nur auf den Osterausflug ins Tessin, sondern ganz generell.
Gratwanderung für die Behörden
Im Visier hat Blättler zum Beispiel die Motorradfahrer. Es sei der dümmste Moment für Passfahrten. «Vermeiden Sie halsbrecherische Fahrten mit dem Motorrad», mahnt Blättler weiter. «Sie belasten im Falle eines Unfalls nichts anderes als das Spitalwesen.» Welches insbesondere im Tessin bereits jetzt am Limit sei.
Die Einhaltung der vom Bundesrat verfügten Massnahmen sei im wahrsten Sinn des Wortes überlebensnotwendig: Zu Hause bleiben, Abstand halten, keine Gruppen bilden.
Alle Polizeikorps in der ganzen Schweiz würden die Präsenz erhöhen und wenn nötig Orte für die Bevölkerung sperren – so wie es beispielsweise die Zürcher Polizei mit der Sperrung der Seepromenade bereits getan hat, betont Blättler. Sein Appell macht klar: für die Behörden ist die aktuelle Situation eine Gratwanderung, gerade mit Blick auf die kommenden Osterfeiertage.
Verhalten könnte Konsequenzen haben
Bis jetzt hat der Bund auf schärfere Massnahmen verzichtet. Trotz entsprechenden Forderungen aus verschiedenen Lagern gibt es in der Schweiz, anders als in Italien oder Spanien, keine Ausgangssperre. Was aber, wenn sich die Menschen am kommenden schönen Wochenende nicht an die Regeln halten? Braucht es dann weitere Massnahmen?
«Das werden wir nach dem Wochenende, vielleicht noch vor Ostern, diskutieren», sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit. «Wir warten jetzt mal dieses Wochenende ab.» Die kommenden Tage sind also ein wichtiger Test für die Bevölkerung. Das Verhalten jetzt könnte Konsequenzen für Ostern haben.