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Long-Covid-Erkrankung Neue Ausstellung gibt Einblick in die Gefühlswelt mit Long Covid

Die Bernerin Monika Grossen leidet unter chronischer Müdigkeit. Während der Erkrankung sind Bilder entstanden, die nun zu sehen sind.

Sie nennt es den «LoCo Kosmos», den Long-Covid-Kosmos, in dem sich die Bernerin Monika Grossen befand und immer noch befindet. Die 44-Jährige ist an Long Covid erkrankt und leidet unter anderem unter chronischer Müdigkeit.

In der schlimmsten Phase dieser Erkrankung, als Monika Grossen fast nur im Bett lag und für nichts Energie hatte, sind die ersten Bilder entstanden. Nun sind diese Bilder in einer Ausstellung in Bern zu sehen. Sie sollen Einblick in die Erfahrungs- und Gefühlswelt geben, die von Long Covid gezeichnet ist.

Das Fell einer Katze.
Legende: Fatigue ist der Titel dieses Bildes. ZVG/Monika Grossen

«Zu Beginn der Erkrankung verbringe ich meine Tage im Bett. Meist 16 Stunden oder mehr. Die Fatigue hat mich voll und ganz im Griff. Liegen, dösen, mich drehen, von einer Seite auf die andere, schlafen. Dieser Zustand erinnert mich an Katzen. Ich öffne meine Augen und erblicke unseren Kater.»

Mit diesen Worten beschreibt Monika Grossen ihre Gefühlswelt – der Kurzbeschrieb steht jeweils unter den Bildern in der Ausstellung.

Gefrorener Krautstiel im Garten.
Legende: Die gefrorenen Krautstiele stehen für Resilienz – also für die besondere Kraft der Psyche, Belastungen auszuhalten. ZVG/Monika Grossen

«Es ist Januar. Der Krautstiel trotzt dem Winter und dem Schneereif. Trotz eisiger Kälte zeigt er sich in seiner ganzen Pracht. Grün, widerstandsfähig und stark. Auch ich behaupte mich, gebe nicht auf, ich bediene mich meiner Ressourcen: Fotografie, Schreiben, Kreativität.»

Treppe, die nach oben führt.
Legende: LoCo Kosmos – die Treppe führt ins Ungewisse. ZVG/Monika Grossen

«Ich befinde mich in einem unendlichen und unerforschten Kosmos. Im sogenannten LoCo Kosmos. LoCo steht für Long Covid, die rote Farbe symbolisiert mein überaktives Nerven- und Immunsystem. Die ersten Treppenstufen sind geschafft. Die Treppe führt ins Ungewisse. Es braucht so viel Mut diesen unbekannten Weg zu gehen. Weiter geht es, Schritt für Schritt, Stufe um Stufe.»

Luftaufnahme einer Sandbank im Schiffenensee.
Legende: Der Schiffenensee von oben steht für die Geduld, die Monika Grossen braucht. Monika Grossen

«Zwei Schritte vor und wieder einen zurück. Tage der Kraft, Tage der Erschöpfung. Drei Jahre Therapien, Behandlungen und Medikamente. Das Credo lautet: Weniger ist mehr. Ich blicke zurück und sehe die kleinen Fortschritte meiner Genesung. Dieser Weg braucht Zeit und Geduld, so unendlich viel.»

Die Ausstellung «LoCo Kosmos» mit diesen und anderen Bildern läuft vom 15. März bis 9. April im Dock8 in Bern.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 14.3.2025, 17:30 Uhr ; 

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