- Schweizer Spitzenturnerinnen haben die Trainingsmethoden des Turnverbandes im Sportzentrum in Magglingen angeprangert.
- Um Misshandlungen künftig einen Riegel zu schieben, soll eine unabhängige Anlauf- oder Meldestelle geschaffen werden.
- Das verlangt der Ständerat. Nun ist der Nationalrat am Zug.
Die vorgeschlagene Meldestelle soll Athletinnen und Athleten verschiedener Sportarten offenstehen. Bundesrätin Viola Amherd zeigte sich betroffen über die Berichte der jungen Spitzenathletinnen. «Es ist für mich unverständlich, dass in der Schweiz Trainingsmethoden angewendet werden, die an längst vergangene Zeiten erinnern», sagte sie in der Debatte im Ständerat.
Auch Verbände und Eltern in der Pflicht
«Es verschlägt einem die Sprache, wenn man hört, dass Kinder und Jugendliche mit massivem psychischem Druck zu Höchstleistungen getrieben werden. Das darf nicht sein.» Die Verantwortlichen hätten zu lange weggeschaut. Die Sportministerin betonte jedoch auch, eine Meldestelle allein löse die Probleme nicht. Die Sportverbände und die Eltern von jungen Athletinnen und Athleten stünden ebenso in der Pflicht.
Der Ständerat hat die Motion mit 26 Ja- zu 17 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Als Nächstes entscheidet der Nationalrat über die Einführung einer Anlauf- und Meldestelle für Misshandlungen im Sport.