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Mehr Zeit für Väter und Mütter Grüne und GLP lancieren Familienzeit-Initiative mit

  • Die Familienzeit-Initiative erhält Unterstützung von den Grünen und den Grünliberalen.
  • Die Delegierten beider Parteien haben an ihren Versammlungen entschieden, die Volksinitiative mitzulancieren. Die Unterschriftensammlung beginnt am 2. April.
  • Die Initiative würde den heutigen Mutter- und Vaterschaftsurlaub ersetzen. 

Mit der Initiative soll in der Verfassung festgeschrieben werden, dass Väter und Mütter eine gleich lange Familienzeit von je 18 Wochen zur Verfügung haben. Sie wäre nicht übertragbar und der Zeitbezug müsste grundsätzlich nacheinander erfolgen. Maximal ein Viertel der Zeit könnte gleichzeitig bezogen werden.

Finanzierung aus der EO

Finanziert werden soll die neue Elternzeit aus der Erwerbsersatzordnung (EO). Die Initiantien rechnen damit, dass die Lohnbeiträge um 0.25 Prozentpunkte auf 0.75 Prozent erhöht werden müssten. Gemäss einer Ecoplan-Studie ist mit Kosten von rund einer Milliarde Franken pro Jahr zu rechnen. 

Diese hohe Investition in die Vereinbarkeit von Beruf und Familie würde sich aber nach Ansicht der Initianten lohnen. Denn laut der Studie würden bei 80'000 Geburten im Jahr jährlich 2200 bis 2500 Vollzeitbeschäftigte mehr in den Arbeitsmarkt kommen. Damit verbessere sich auch die wirtschaftliche Situation der Frauen. Ausserdem würde die Initiative zu einer Gleichstellung in Familien und in der Arbeitswelt führen.

Die politische Forderung nach einem entschädigten Elternurlaub für Väter und Mütter besteht seit Jahren. Gemäss aktueller Gesetzgebung erhalten erwerbstätige Mütter während 14 Wochen eine Mutterschafts­entschädigung. 2020 hiess das Schweizer Stimmvolk zwei Wochen Vaterschaftsurlaub gut. Dieser wurde Anfang 2021 eingeführt.

Vorteile auch für die Wirtschaft

Die Familienzeit-Initiative wird von einer überparteilichen Allianz aus Vertreterinnen und Vertretern von sechs Parteien, des Arbeitnehmer-Dachverbands Travailsuisse und des Frauendachverbands Alliance F getragen. An der Delegiertenversammlung der Grünen in Peseux NE und der Grünliberalen in Thun BE haben beide Parteien beschlossen, die Initiative im Frühling mitzulancieren.

Die Elternzeit biete Vätern die Chance, von Geburt an eine Bindung zum Kind aufzubauen. Und sie unterstützt Mütter, wieder in den Beruf einzusteigen.«Zudem profitiert die Wirtschaft von mehr weiblichen Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt», sagte Lisa Mazzone, Präsidentin der Grünen.

Die Familienzeit schaffe an zentraler Stelle die notwendigen Rahmenbedingungen, eine Gleichstellung im Erwerbsleben zu erreichen, sagte GLP-Präsident Jürg Grossen. «Die Initiative ergibt volkswirtschaftlich Sinn: Die Steuer- und Sozial­versicherungs­einnahmen werden mittelfristig die Ausgaben übersteigen», so Grossen. Die Familienzeit lohne sich darum für Wirtschaft und Gesellschaft.

Parolenfassung zur Umweltverantwortungs-Initiative

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Die Grünliberalen und die SVP haben an ihren Delegiertenversammlungen am Samstag die Parole gefasst zur Umweltverantwortungs-Initiative, über die am 9. Februar abgestimmt wird. Beide Parteien sprachen sich gegen die Initiative aus.

Die Grünliberalen schreiben in einer Mitteilung, das Ziel der Initiative sei zwar richtig, sie würde aber die Schweizer Wirtschaft abwürgen. Die SVP befürchtet Konsumverbote und radikale Einschränkungen.

Die Umweltverantwortungs-Initiative stammt von den Jungen Grünen. Sie verlangt, dass die Schweiz künftig nur noch so viele Ressourcen nutzt, wie die Natur ersetzen kann.

SRF 4 News, 25.01.2025, 17:00 Uhr ; 

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